Leipzig – Vor der vergangenen Saison war Xavi Simons noch der umjubelte Heilsbringer von RB Leipzig und stand auch in Marketing und Kommunikation im Zentrum des Klubs. Nun gilt der 22-Jährige als Profi auf Abruf, der selbst seinen Wechselwunsch hinterlegt hat und den auch der Klub dringend verkaufen möchte, wenn der Preis stimmt.

Doch solange kein Wechsel in Sicht ist, kann Trainer Ole Werner natürlich auf die Stärken, die der Niederländer zweifelsfrei hat, bauen. „Ich plane mit allen Spielern, die jetzt da sind, versuche, mit ihnen zu arbeiten und die bestmögliche Mannschaft auf den Platz zu bringen”, sagte er vor dem DFB-Pokal-Erstunden-Match beim SV Sandhausen (Sa., 15.30 Uhr). Xavi wird also keineswegs für einen möglichen Transfer geschont, dafür ist es nicht konkret genug, sondern soll sich für mögliche Interessenten und natürlich auch im neuen RB-Team zeigen dürfen.

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Werner urteilte zum Abschluss der Vorbereitung: „Xavi, das haben die Testspiele gezeigt, hat trotz dessen, was rundherum um ihn los ist, eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Solange er hier ist, kann er ein wichtiger Teil der Mannschaft sein”, so der Coach. „Insofern plane ich ganz normal mit ihm.”

Generell zeigte sich Werner zufrieden mit der Vorbereitung. „Insbesondere, wie wir im athletisch-physischen Bereich gearbeitet haben, ist das, was wir uns an Intensität und Umfängen vorgestellt haben”, bilanzierte er.

In der Woche vor dem Pflichtspielauftakt standen das Spiel im letzten Drittel sowie das Verhalten in Gegenpressingmomenten auf dem Plan. Es werde auch im Pokalspiel von Bedeutung sein, „dass wir in Momenten, in denen wir einen tieferen Block bespielen, im Gegenpressing gut sind und trotzdem auch Lösungen mit Ball gegen einen tieferen Gegner haben”, erläuterte der Norddeutsche.

Die körperlichen Grundlagen sind ebenso wie die spielerischen Basics gelegt, nun gehe es in den kommenden Wochen darum, die neue Spielidee weiter verinnerlicht. Unter Werner spielt RB bevorzugt in einem 4-3-3-Spielsystem mit einem tief postierten Sechser hinter zwei Achtern oder einem Achter und einem Zehner. Davor agieren zwei Flügel- und ein Mittelstürmer. „Das ist ein Prozess, der sich in die Pflichtspiele mit reinzieht, weil Testspiele den Pflichtspielcharakter nicht komplett ersetzen können.” So werde in den nächsten Wochen kontinuierliche Entwicklung stattfinden, um die Abstimmung untereinander zu verbessern. „Wir müssen Woche für Woche weiterkommen”, forderte Werner. 

Doch der 37-Jährige ist guter Dinge, dass das schnell funktioniert. „Wir haben eine Mannschaft, die schnell lernen und neue Dinge verinnerlichen kann. Es geht darum, möglichst schnell in Stresssituationen unter Wettkampfdruck gemeinsam als Mannschaft zu Stabilität und Verlässlichkeit in den Abläufen zu finden”, betonte er. Welche Rolle Xavi Simons dabei haben wird, wird man spätestens Anfang September wissen, wenn die Transferperiode vorüber ist. Bis dahin dürfte der bisweilen allürenbehaftete Star spielen, doch es ist noch mit einem Last-Minute-Abgang zu rechnen.