Zwei Strafstöße bei RB gegen Heidenheim Überschritt der VAR seine Kompetenzen? Rose kritisiert Eingreifen
Beim Unentschieden zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Heidenheim gab Schiedsrichter Martin Petersen zwei Strafstöße. Einmal griff der VAR ein. Für RB-Trainer Marco Rose ein Vorgehen, dass dem Videoschiedsrichter nicht zugestanden hätte.

Leipzig/hen - Frank Schmidt verneinte. Er könne die zwei Elfmetersituationen aus dem 2:2 zwischen seinem 1. FC Heidenheim und Gegner RB Leipzig nicht bewerten, sagte der FCH-Trainer fast eineinhalb Stunden nach Ende der Partie. "Ich habe mir beide Situation noch nicht angesehen."
Petersen pfeift Elfmeter, VAR nickt ab
Offensichtlich lagen ihm die zwei Strafstöße nicht auf der Seele. Den ersten hatte sein Team von Schiedsrichter Martin Petersen zugesprochen bekommen. RB-Abwehrchef Willi Orban war Marvin Pieringer in einem Eins-zu-Eins-Duell auf den Fuß getreten. Strittig aber, ob der Heidenheim-Stürmer zuvor ausgerutscht war. Petersen entschied auf Elfmeter, der VAR nickte seine Entscheidung ab, Pieringer verwandelte zum 2:0 (12.).
Lesen Sie hier: Die Reaktionen auf das 2:2 zwischen RB und Heidenheim
In der zweiten Szene köpfte Orban den Ball in den Heidenheimer Strafraum. Dort gingen Tim Siersleben und Leipzigs Stürmer Lois Openda ins Duell. Der Heidenheimer drückte den Belgier mit dem Arm am Hals nieder. Petersen pfiff erneut, wurde aber vom VAR minutenlang hingehalten und schaute sich schließlich die Szene selbst nochmal gründlich am TV an, bevor er seine Entscheidung bestätigte. Benjamin Sesko erzielte vom Punkt das 2:2 (64.).
Dass der VAR beim ersten Foul keine Prüfung für nötig befunden hatte, ließ RB-Trainer Marco Rose den Kopf schütteln. Der hatte sich bis zur Pressekonferenz nach dem Spiel beide Szene angeschaut und urteilte: "Ich finde, den Elfmeter für Heidenheim kann man geben. Ich denke aber, dass ursächlich für das Fallen das Wegrutschen des Spielers ist, dann kommt Willis Fuß dazu. Bei unserem Elfer sieht man, dass Lois mit dem Arm klar heruntergedrückt wird."
Rose entrüstet sich
Sich die Szenen nochmal anzusehen, hätte in Roses Augen deshalb – wenn denn überhaupt – andersherum laufen müssen. "Was mich verwundert ist, dass es in der ersten Szene keine Intervention des VAR gab, weil es ja keine klare Fehlentscheidung war. Und in der zweiten Szene schaut erst der VAR vier Minuten hin, ob es eine Fehlentscheidung gewesen sein kann. Und dann schaut Petersen nochmal drei Minuten hin, ob er falsch entschieden hat."
Was Rose sagen wollte: Der VAR hatte seine Kompetenzen überschritten. Da der Schiedsrichter beide Elfmeter gepfiffen hatte, oblag es dem VAR nur zu entscheiden, ob Martin Petersen eine "klare Fehlentscheidung" getroffen hatte. Das schien offensichtlich nicht der Fall. In beiden Szenen nicht. Der VAR, in Roses Augen, hatte in der zweiten Szene aber die Aufgabe des Unparteiischen übernommen und nicht dessen Pfiff überprüft, sondern die Szene selbst. "Wenn der VAR so lange braucht, um selbst zu entscheiden, ob das nun falsch war oder nicht, dann kann der Schiedsrichter nicht klar falsch entschieden haben".