RB LeipzigZwei Mal in Führung: RB Leipzig trifft in München gegen die Bayern drei Mal
Thomas Müller hat RB Leipzig den ersten Sieg in München versaut. Der Ex-Nationalspieler erzielte beim 3:3 (2:2) zwei Tore, sein zweites war der Endstand. Mit dem Unentschieden rettete der deutsche Serienmeister den Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Sachsen, die sich aber als echter Titelkonkurrent präsentierten. Aufwand und Effektivität stimmten lange gegen die Bayern.
Ein Abend der "Champions"
Christopher Nkunku (19. Minute) Justin Kluivert (36.) und Emil Forsberg (48.) sorgten für die ersten Leipziger Bundesligatore in München. Die eigentlich ausgeruhteren Münchner waren in vielen Phasen nicht auf der Höhe ihres Könnens, auch wenn sie mit einem Doppelschlag von Youngster Jamal Musiala (30.) und Routinier Thomas Müller (35.) die rasante Partie vor der Pause kurz zu wenden schienen.
Bayern-Coach Hansi Flick hatte das Spitzenspiel zu einem Abend für "Champions" angekündigt. Sein Gegenüber Julian Nagelsmann hingegen hatte erklärt, man wolle das Spiel natürlich gewinnen, müsse aber nicht. Wichtiger sei die Partie in der Champions League kommenden Dienstag gegen Manchester United. In dem ist ein Sieg Pflicht, um die K.o.-Runde zu erreichen.
Die noch titellosen Leipziger präsentierten sich aber als echter Herausforderer der Münchner Triple-Sieger, eine Schonhaltung nahmen die Sachsen nicht ein. Sie stressten mit hohem Laufaufwand und Aggressivität die ausgeruhteren Bayern. Es entwickelte sich ein hochintensives Topspiel mit großem Tempo, hohem Kräfteverschleiß und auch ruppigen Zweikämpfen.
In Leere gegrätscht
Die Bayern brauchten einige Anlaufzeit, um Lücken in den von den Leipzigern insbesondere im Zentrum gut zugestellten Räumen zu finden. Und die Sachsen schalteten immer wieder glänzend um. Schon in der 2. Minute schoss Kapitän Marcel Sabitzer an die Latte. Die Münchner Abwehrschwächen offenbarten sich bei den Gegentoren. Emil Forsberg schickte Nkunku wunderbar steil beim Konter - und Nationaltorhüter Neuer patzte, als er hinauslief, aber ins Leere grätschte.
Mit einem Doppelschlag schlug die beste Offensive der Liga zurück. Erst traf der 17-jährige Musiala, der den verletzten Javi Martínez (Leiste) frühzeitig ersetzte, mit einem platzierten Flachschuss. Dann schloss Müller einen Bayern-Spielzug über Robert Lewandowski und Kingsley Coman erfolgreich ab. Flick jubelte am Spielfeldrand - und ärgerte sich nur Sekunden später schon wieder nach dem viel zu leicht erzielten 2:2 von Kluivert. Der 21-Jährige erzielte nach Zuspiel von Amadou Haidara ungestört sein erstes Pflichtspieltor für RB.
Die defensive Verwundbarkeit der Bayern deckten die Leipziger auch nach der Pause auf. Eine wunderbar geschlagene Flanke von Angeliño konnte Forsberg unbedrängt im Zentrum einköpfen - Jérôme Boateng und Niklas Süle hatten den Schweden nicht auf dem Radar. Es war ein echter Wirkungstreffer. Das Aufbäumen der Bayern war erstaunlich matt. Auch die Einwechslung von Serge Gnabry für den wirkungslosen Leroy Sané verpuffte. Aber die Bayern hatten Coman und Müller. Der an allen drei Toren beteiligte Franzose flankte in der 75. Minute präzise in den Strafraum, wo Müller ungehindert zum 3:3-Endstand einköpfte.