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Analyse Zwei torlose Remis in Folge: Wie gefährdet sind Leipzigs Saisonziele?

Die Euphorie nach dem gelungenen Saisonstart ist verpufft. Stattdessen ist Ernüchterung eingezogen nach zwei Unentschieden und dem 1:2 gegen Atletico in der Champions League. Findet Trainer Rose einen Ausweg?

Von Martin Henkel 23.09.2024, 20:45
Schaut sich das Treiben seines Stürmers Yussuf Poulsen an: RB-Trainer Marco Rose
Schaut sich das Treiben seines Stürmers Yussuf Poulsen an: RB-Trainer Marco Rose Foto: Imago/Oliver Ruhnke

Leipzig/Hamburg – Die Anfangseuphorie bei RB Leipzig nach dem starken Saisonstart ist erst einmal verpufft. "Jetzt haben wir zwei Punkte aus zwei Bundesligaspielen. Das ist jetzt nicht das, was wir uns gewünscht hatten", sagte RB-Trainer Marco Rose nach dem Leipziger 0:0 beim FC St. Pauli. "Die Stimmungslage insgesamt ist dann natürlich ausbaufähig", merkte der 48-Jährige an.

RB: vier Punkte Rückstand auf die Bayern

Wie schon in der Vorwoche gegen Union Berlin kam der Leipziger Top-Club nicht über ein torloses Remis beim Aufsteiger hinaus. Der teils ideenlose Auftritt wirft Fragen auf. Zwischen den beiden Unentschieden sorgte die spät entstandene Niederlage vergangene Woche bei Atlético Madrid (1:2) zudem für Frust.

Lesen Sie hier: Die Reaktionen auf das 0:0 bei St. Pauli

Mit einem Sieg hätte RB auf Platz zwei vorstoßen können, nun sind es für den Tabellenfünften vier Punkte auf den torgefährlichen FC Bayern München auf Platz eins.

Ende August hatte RB dem Titelverteidiger Leverkusen die erste Niederlage nach 35-Liga-Spielen zugefügt. Anschließend sahen manche Leipzig schon als neuen Titelanwärter. Dafür wurde der Kader im Sommer weitgehend unberührt gelassen, um darauf zu setzen, dass im zweiten Jahr unter Anleitung desselben Trainers alles besser wird.

Rose: Probleme auf den Kopf gestellt

Der Saisonstart verlief nach Plan: Sieg im Pokal bei Rot-Weiß Essen, Sieg in der Liga gegen Bochum und gegen Meister Bayer Leverkusen. Doch die zwei Meisterschaftspartien ließen bereits durchblicken, dass RB nicht verbessert aus dem Sommer gekommen ist. Beide Siege waren schmeichelhaft.

Lesen Sie hier: Einzelkritik und Noten nach Remis in Hamburg

Seltsamerweise haben sich die Probleme auf den Kopf gestellt. Vergangene Saison erzielte Roses Kader 77 Treffer, das waren 2,3 pro Spiel, und er hatte mit 534 Torschüssen die drittmeisten der Liga. Diese Spielzeit sind es bis dato drei Treffer in vier Duellen und nur der zehntbeste Torschusswert.

Im Gegenzug hat RB die meisten Zweikämpfe gewonnen und erst zwei Gegentreffer in vier Partien kassiert. „Wenn man selber keine Tore schießt“, sagte Rose, „ist die Null hinten was Positives.“ Es war unklar, ob er scherzte.

Vor allem Supertalent Xavi Simons ist nur ein Schatten seiner Vorsaison-Ausgabe, mit der er zehn Tore schoss und 15 auflegte. In dieser Spielzeit reibt er sich in ziellosen Dribblings auf und fällt selten kluge Abspielentscheidungen. Bislang reichte es nur im Pokal zu einem Treffer und einem Assist.

Heidenheim und Augsburg warten

Hinzukommt, dass mit Dani Olmo sein kongenialer Partner im Mittelfeld RB Richtung Barcelona verlassen hat. Ohne die Pässe der zwei hängen die Stürmer Lois Openda und Benjamin Sesko in der Luft.

„In unserer Offensive hapert es mächtig“, sagte der RB-Coach. „Wir treffen zu viele falsche Entscheidungen“, fügte er an, was ihm allerdings Grund zur Hoffnung gebe, daran etwas ändern zu können. Es hat ja nichts mit Unvermögen zu tun.

Nur, wie lange bekommt er dafür Zeit? Zu Roses Nachteil sind die kommenden zwei Liga-Gegner ebenfalls auf dem Papier unterlegene Kontrahenten - mit weit weniger amüsanten Fans. Erst kommt Augsburg zu Besuch, danach geht es nach Heidenheim.