Tedesco will kompletten Neuanfang Warum Marco Kurth nicht mehr Co-Trainer ist
Zum Jahresstart wurde Co-Trainer Marco Kurth rasiert. Auf Wunsch von Domenico Tedesco, heißt es. Der Klub hätte „Kurthi” gern behalten.
Es war nach der Trennung von Jesse Marsch der Wunsch des Vereins, dass Marco Kurth Teil des Trainerteams bei RB Leipzig bleibt. Doch über die Feiertage hat sich der neue Coach Domenico Tedesco mit seinem Wunsch durchgesetzt, einen kompletten Neuanfang im Trainerstab zu vollziehen.
Wie RBL am Montagmittag mitteilte, wurde Kurth als Co-Trainer freigestellt. Der Posten wird nicht neu besetzt. Die Assistenten von Tedesco sind dessen Vertrauter Max Urwantschky und Ex-Nationalspieler Andreas Hinkel.
Kapitän Peter Gulacsi reagierte reserviert auf die Nachricht. Die Mannschaft habe von der Trennung an diesem Montag vor dem ersten Training des Jahres erfahren. „Marco ist ein toller Mensch, es hat Spaß gemacht, mit ihm zusammenzuarbeiten. Fußball ist manchmal so, wir müssen schauen, dass wir in der Konstellation, die wir jetzt haben, sehr eng und erfolgreich arbeiten.”
Neuer Job für Marco Kurth bei RB Leipzig?
Die Personalie Kurth überrascht, weil der Fußballlehrer seit 2017 im Klub ist und seitdem von Rasenballsport gezielt als Trainer entwickelt wurde. Über die Stationen U16, U17, U19 rückte der Ex-Profi im Sommer 2021 als Co-Trainer zu den Profis auf. Weil sich Marsch und Achim Beierlorzer beide in Corona-Quarantäne befanden, betreute der allseits beliebte und geschätzte „Kurthi” das Team gegen Union Berlin (1:2) als Interimscheftrainer.
Als dann Tedesco kam und darauf bestand, zwei Co-Trainer mitzubringen, opferte der Verein lieber Beierlorzer als Kurth, um den 43-Jährigen weiter bei der ersten Mannschaft zu belassen und zu fördern. Dass er nun dennoch von seinen Aufgaben unterbunden wurde, war nach RBlive-Informationen der Wunsch von Tedesco, um komplett ohne Altlasten die Wende bei RB zu schaffen. Durchaus rigoros und machtbewusst von Tedesco. Die Personalie zeigt, wie viel Einfluss der neue Coach hat.
Kurth ist zwar weiter bei RB angestellt, man werde sich zu gegebener Zeit darüber austauschen, ob er eine neue Aufgabe im Verein übernehmen wolle, teilte der Klub mit. Doch dass der gebürtige Eislebener koordinative Aufgaben oder wieder ein Nachwuchsteam übernimmt, ist schwer vorstellbar. Der Ex-Auer und -Cottbuser Mittelfeldspieler wurde in der Vergangenheit immer wieder gehandelt, wenn speziell Ostklubs aus der 3. Liga neue Cheftrainer suchten. Gut möglich, dass er anderswo eine Herausforderung als Chefcoach annimmt, wenn sich die Chance dazu bietet.