RB-Zugang Banzuzi verrät Gegen diesen neuen Kollegen "habe ich ein EM-Finale verloren"
Ezechiel Banzuzi kam für 16 Millionen Euro vom kleinen belgischen Klub OH Leuven. Die Erwartungen an den jungen Niederländer sind unweit höher. Im Trainingslager von RB Leipzig verrät er, auf welcher Position er gern spielt, mit wem er verglichen wird – und wer ihm im EM-Finale 2022 eine schmerzhafte Niederlage zugefügt hat.

Aasen – Mühsam wälzt sich Ezechiel Banzuzi über das Geländer am Trainingsplatz des SV Aasen, dass man meinen könnte, die Saisonvorbereitung zieht dem jungen Niederländer schwer in die Knochen. Doch so leichtfüßig, wie der 20-Jährige wenig später nach der Vormittags-Einheit über seine ersten Eindrücke bei seinem neuen Arbeitgeber RB Leipzig spricht, war die Balustradenrolle vielleicht ein klein wenig inszeniert.
Hohe Ablöse, langer Vertrag
Es nieselt, als der Sommerzugang vom belgischen Klub OH Leuven das Wetter mit dem seiner Heimat vergleicht und mit breitem Lächeln meint, es brauche keine Anpassung an die verregneten Verhältnisse im Schwarzwald: „Das bin ich gewohnt.“
Es scheint dem hochgewachsenen Südholländer aus Zwijndrecht auch sonst keine Mühsal zu verursachen, dass eine Ablöse von 16 Millionen Euro und ein Fünfjahresvertrag eine Bürde sein können, wenn man so jung ist. Seine wenig schillernde Klub-Vita mit Jugendjahren beim niederländischen Klub Breda und einem Zweijahresaufenthalt in Belgien ergibt zudem keine Visitenkarte, mit der einem die Tore zur Bundesliga von allein auffliegen. Er sehe aber keine Anpassungsthemen auf sich zukommen, sagt er: „Ich werde genau hinschauen, lernen und mein Spiel spielen.“
Gedränge auf der sechs
Das freilich nicht falsch verstehen. Sein eigenes Ding zu machen, meint, sich selbst zu vertrauen und kein Abziehbild zu sein. Auch nicht seines Idols, des französischen Ex-Nationalspielers Paul Pogba, mit dem er gern verglichen wird. Banzuzi ist mit 1,92 Meter ähnlich groß, bewegt sich wie sein Vorbild und spielt auf denselben zwei Positionen: auf der sechs zentral vor der Abwehr und auf der acht auf den offensiven Außenpositionen.
In den Testspielen gegen Meuselwitz (3:0) und Toulouse (7:0) stellte ihn RB-Neu-Trainer Ole Werner auf die sechs. Dort gibt es zwar reichlich Gedränge mit Startelf-Aspiranten wie Xaver Schlager, Nicolas Seiwald, Arthur Vermeeren, Amadou Haidara oder Kevin Kampl. Doch Kampl und Haidara sind zum Verkauf freigegeben und vom Typ Banzuzi gibt es keinen zweiten auf dem Posten.
Banzuzi ist "gespannt auf die neue Saison"
„Ich bin ein sehr dynamischer Spieler. Einer zwischen den Strafräumen, ich verteidige auch gut, bin aber gern in Torszenen involviert“, sagt der Neuzugang, der die acht der sechs vorzieht und im Test gegen Toulouse den finalen Treffer erzielte. Das Tor trug zum Wohlbefinden sein Scherflein bei, welches sich beim Sommerzugang aber auch so auf einem hohen Niveau zu bewegen scheint.
Banzuzi lächelt den 35-Spieler großen Trainingskader weg, meint, das ergebe Spaß und viele seiner neuen Kollegen seien ziemlich witzig. Und er berichtet, dass er RB-Verteidiger El Chadaille Bitshiabu von früher kenne, der ihm und der niederländischen U17 im EM-Finale 2022 mit Frankreich ein schmerzliches 1:2 zugefügt habe. Auch diese Anekdote trägt er mit leichtfüßigem Gemüt vor.
Bevor er den Trainingsplatz durch den Ausgang zwischen dem Geländer verlässt, verrät er: „Ich bin sehr gespannt und aufgeregt, was die neue Saison bringt.“