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RB LeipzigCorona bedroht Bundesliga: Geisterspiele und Absagen in der Diskussion

Von (sid/dpa/RBlive)
09.03.2020, 10:06
Geisterspiele wie hier beim AC Mailand könnte es auch bald
Geisterspiele wie hier beim AC Mailand könnte es auch bald dpa/Antonio Calanni

Geisterspiele in Bundesliga und Champions League, keine Zuschauer beim Länderspiel in Nürnberg - und massive Konsequenzen weit über den Fußball hinaus: Dem deutschen Sport drohen im Zuge der Coronakrise enorme Einschnitte.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn empfahl mit Blick auf die immer stärkere Ausbreitung des Virus die Absage von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern. Dies beträfe in den kommenden Wochen mehrere Sportereignisse im gesamten Bundesgebiet.

Corona-Ansteckungsgefahr: Großveranstaltungen in Deutschland vor Absage?

„Nach zahlreichen Gesprächen mit Verantwortlichen ermuntere ich ausdrücklich, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bis auf Weiteres abzusagen“, schrieb Spahn in einem Statement auf Twitter. Er kritisierte zudem die seiner Meinung nach „zaghafte“ Praxis der Behörden und Verbände: „Angesichts der dynamischen Entwicklung der letzten Tage sollte das schnell geändert werden.“

Die Politik im besonders betroffenen Bundesland Nordrhein-Westfalen will die Empfehlungen Spahns umsetzen. „Großveranstaltungen haben natürlich die Neigung, dass da viel übertragen wird. Deshalb werden wir diesen Rat jetzt auch (...) bei uns in Nordrhein-Westfalen umsetzen“, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“.

Das Coronavirus bringt den Fußball in eine schwierige Situation

DFL-Chef Christian Seifert

Die Fußball-Bundesliga wäre das prominenteste Opfer einer verschärften Vorgehensweise. Geisterspiele, wie sie bereits in Italien durchgeführt werden, rücken immer näher. „Das Coronavirus bringt die gesamte Gesellschaft und damit auch den Fußball in eine schwierige Situation“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

Spielabsagen bei RB Leipzig in der Bundesliga? Entscheidung steht noch aus

Die „Gesundheit der Bevölkerung und damit auch aller Fußball-Fans“ habe „oberste Priorität“, stellte er klar und kündigte ein Treffen mit den Klubs an. Verschiebungen der Spiele seien aber nur schwer umsetzbar. Es stehe „außer Frage, dass die Saison wie vorgesehen bis Mitte Mai zu Ende gespielt werden muss, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln“, sagte Seifert. Dann also im Zweifelsfall lieber ohne Zuschauer.

Auch die Champions-League-Begegnungen von RB Leipzig gegen Tottenham Hotspur am Dienstag sowie Bayern München gegen den FC Chelsea (18. März) oder auch das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien (31. März) wären betroffen. Am Montag legte die Stadt Leipzig aber fest, dass es kein Geisterspiel geben und die Partie wie geplant vor Zuschauern ausgetragen wird.

Eine Entscheidung über die weiteren RB-Partien in der Bundesliga steht indes noch aus. Am Samstag ist das nächste Heimspiel gegen den SC Freiburg terminiert. Der Stadt Leipzig sei an einer bundesweit einheitlichen Regelung für die Bundesliga gelegen, sagte Stadtsprecher Matthias Hasberg.