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RB LeipzigDemontage vor der Pause: RB Leipzig verliert das Pokalfinale gegen den BVB deutlich

Von Ullrich Kroemer 13.05.2021, 22:50

Es bleibt dabei: RB Leipzig kann keine großen Spiele und somit auch keine Titel gewinnen. Die Leipziger ließen sich bei ihrer zweiten Teilnahme am DFB-Pokalfinale von Borussia Dortmund in der ersten Hälfte regelrecht demontieren, verloren mit 1:4 (0:3) und standen nach Abpfiff erstarrt wie Salzsäulen auf dem Rasen.

Formation verzockt?

Durch haarsträubende Ballverluste in der eigenen Hälfte luden die Sachsen den Revierklub zu Toren und dem fünften Pokaltriumph der Klubgeschichte ein. Weil RB im wichtigsten Spiel des Jahres gleich mehrere Systemabstürze unterliefen, zieht auch Trainer Julian Nagelsmann ohne Erfolg nach München weiter. Das Aufstellungsexperiment des RB-Coachs mit einer Finalelf, die in dieser Formation noch nie begonnen hatte, ging gehörig daneben.

RB hatte im Vergleich zur 2:3-Niederlage in der Liga in Dortmund am vergangenen Samstag mit vier neuen Spielern begonnen. Etablierte und finalerfahrene Routiniers wie Willi Orban, Yussuf Poulsen, Emil Forsberg saßen draußen. Linksverteidiger Angeliño war gar nicht im Kader, sondern schmorte auf der Tribüne, weil der Spanier lustlos und bockig trainiert hatte und ihn Nagelsmann aus Disziplingründen gestrichen hatte.

Zwar begann Leipzig mit konsequenterem Pressing als vor sechs Tagen; ein Volleyschuss von Sabitzer strich knapp über die Latte (4.). Doch direkt in der nächsten Szene gerieten die Leipziger in Rückstand. Der sonst so ballsichere Sechser Kevin Kampl ließ sich von Marco Reus durch einen leichten Körpercheck den Ball so leicht abnehmen wie beim Jugendfußball. Nordi Mukiele und Lukas Klostermann verteidigten gegen Jadon Sancho auf der linken Angriffsseite wie schon beim Vorspiel in der Liga nicht eng genug am Mann, sodass Sancho per Schlenzer zur frühen Führung traf (5.).

Mit Links ins Tor geschaufelt

RB blieb zwar spielbestimmend mit mehr Ballbesitz und hohem Pressing, erzeugte aber überhaupt keine Torgefahr, sondern ergötzte sich an Kombinationsfußball rund um die Mittellinie. Wenn mal eine gefährliche Situation hätte entstehen können, gerieten die Zuspiele zu ungenau. Durch Ungenauigkeiten und Abstimmungsfehler – nach einem Einwurf von RB – entstand auch das zweite Dortmunder Tor. Stürmer Hwang ließ den Ball ins Nichts prallen, Reus bedankte sich abermals und setzte den mit rudernden Armen davoneilenden Erling Haaland in Szene, der nach zwei Wochen Verletzungspause wegen eines Blutergusses im Oberschenkel rechtzeitig fit geworden war.

Der Norweger schickte Dayot Upamecano mit einem kleinen Wackler zu Boden und schaufelte den Ball mit Links ins linke Eck (29.). Und auch beim 3:0 war das Duell der beiden Hünen entscheidend, das abermals der BVB-Stürmer für sich entschied, den Ball am Mittelkreis eroberte und weiterleitete und die weit aufgerückte RB-Abwehr komplett entblößte. Reus konnte unbedrängt auf Sancho querlegen, der zockte Marcel Halstenberg aus und schob ein (45.).

Nochmal aufgebäumt

Zwar bäumten sich die Leipziger noch einmal mit Macht auf. Nagelsmann korrigierte seine Aufstellung und brachte Poulsen, Christopher Nkunku (beide 46.) und Forsberg (62.). 25 Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Nkunku nach schönem Seitenwechsel von Amadou Haidara die große Chance zum Anschluss, traf aber aus Abseitsposition per Kopf die Latte. RB entwickelte endlich Zug zum Tor, versuchte, durch Distanzschüsse von Sabitzer, Olmo und Poulsen einen schnellen Treffer in der zweiten Hälfte zu erzwingen. Doch entweder hielt der an diesem Abend gute Roman Bürki, die Leipziger Schützen verzogen knapp oder das Gestänge verhinderte ein Tor (Forsberg, 70.).

Bis zu 71. Minute, als RB nachsetzte, und Olmo nach Vorarbeit von Nkunku aus etwa 20 Metern zum 1:3 traf. Dortmund war beeindruckt, verlor leichte Bälle und der Spanier hatte das 2:3 auf dem Fuß, verzog aber nach Ablage von Poulsen um etwa zwei Meter (75.). Beide Teams vergaben weitere Großchancen, doch Goalgetter Haaland war es, der das Spiel endgültig entschied (88.). (RBlive/ukr)