RB LeipzigFunkels Aussagen irritierten: Fragezeichen beim 1. FC Köln vor dem Spiel gegen RB Leipzig
Kölns Trainer Friedhelm Funkel hat vor dem Spiel seines Teams gegen RB Leipzig (Dienstag, 20.April ab 18.30 Uhr) nicht nur die Vorbereitung auf das wichtige Duell im Abstieg im Kopf. Irritierende Aussagen nach der Niederlage gegen Leverkusen hatten ihm eine Entschuldigung abgerungen.
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Funkel irritiert mit unausgesprochenen Assoziationen
"Wenn ich da wirklich missverständlich verstanden worden bin, dann tut mir das echt leid", betonte Funkel am Sonntag. Zuvor hatte er bei seiner Erklärung der Pleite auf die Schnelligkeit der Leverkusener zu sprechen kommen wollen, sich dann aber seltsam Anmutend um eine Formulierung seiner Worte gewunden. "Sie haben eine enorme Schnelligkeit durch ihre, den einen oder anderen Ausdruck darf man ja nicht mehr sagen - durch ihre Spieler, die halt so schnell sind", so der 67-Jährige über die blitzartig konternde Leverkusener Mannschaft. Ob er mit seiner verklausulierten Aussage auf die Hautfarbe der beiden Torschützen Leon Bailey (5./76.) und Moussa Diaby (51.) verwies? Ein Sturm der Entrüstung prasselte zumindest auf Funkel ein.
Funkel "in den Sozialen Medien angegriffen"
Er zeigte sich am Sonntag überrascht, "dass ich in den Sozialen Medien so angegriffen worden bin". Es habe ihn auch "ein Stück weit traurig gestimmt", berichtete der Nachfolger von Markus Gisdol sichtlich emotional. Jeder, der ihn kenne, "weiß, wie ich bin. Ich hab mit so vielen Spielern zusammengearbeitet aus allen Kontinenten. Es hat mir immer Spaß gemacht. Egal, ob der Spieler jung, alt oder was weiß ich ist", so Funkel.
Was genau er mit seiner Aussage vom Vortag zum Ausdruck bringen wollte, nach welchem Begriff er tatsächlich gesucht hatte, ließ der Routinier aber auch auf Nachfrage am Sonntagmorgen offen: "Ich weiß nicht mehr genau, was mir da durch den Kopf gegangen ist." Er sei aber "weit, weit davon entfernt, irgendjemanden anzugreifen. Das habe ich noch nie in meinem Leben gemacht, und das werde ich auch bis zu meinem Lebensende nicht machen", versprach er.
Funkel will seine Aussagen aufarbeiten
"Ich bin noch dabei, das für mich aufzuarbeiten", sagte der 67-Jährige später der Rheinischen Post: "Aber natürlich lerne auch ich noch täglich dazu. Ich werde meine Sprache prüfen. Wer bin ich, dass ich behaupten würde, ich wüsste alles und würde keine Fehler machen? Das ist Quatsch. So ticke ich nicht."
1. FC Köln mit viel Willen, aber zu wenig Torgefahr
Nun hat er vor dem Spiel gegen RB Leipzig andere Sorgen. Der FC ist nach neun Spielen in Serie ohne Sieg Vorletzter mit 23 Punkten. Der Rückstand auf den 16. Hertha BSC, dessen kommende Spiele coronabedingt verlegt wurden, beträgt fünf Spieltage vor Saisonende drei Zähler bei bereits einem Spiel mehr. Gegen die defensiv und auswärts starken Leipziger muss der heimschwache 1. FC Köln besser treffen. "Der Wille ist der Mannschaft nicht abzusprechen. Wenn wir in den nächsten Wochen Spiele gewinnen wollen, müssen wir aber in der Offensive viel effektiver werden. Das wird das Ziel sein, und ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen", sagte er.
Duda kehrt zurück, Startelf für Schmitz?
Ondrej Duda wird nach einer Gelb-Sperre wieder im Kader stehen, auch Tolu Arokodare kehrt zurück. Dimitrios Limnios ist nach Medienberichten nicht für den Kölner Kader nominiert, auch Tim Lemperle fehlt laut Ligainsider. Verletzungsbedingt stehen neben Sebastian Andersson auch Ismail Jakobs, Jan Thielmann und Ersatztorhüter Julian Krahl nicht zur Verfügung. Der 21-Jährige war vor zwei Jahren von RB Leipzig in die Rheinmetropole gewechselt. Benno Schmitz, ebenfalls Ex-RBler, könnte aufgrund der Belastungssteuerung von Beginn an spielen.
Aus dem Leverkusen-Spiel haben nämlich weitere Akteure kleinere Wehwehchen. "Ehizibue hatte leichte Probleme, genauso wie Jannes Horn. Die habe ich vorsichtshalber runtergenommen. Wolf war relativ auf dem Zahnfleisch. Das war der Grund, ihn auszuwechseln", so Funkel.