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RB LeipzigSpielbericht: Leipziger Höhenflug geht weiter

Von (59.). Doch dass die auf Konter lauernden Leipziger lange nicht höher führten, lag einzig an der Chancenverwertung, die in Hälfte zwei nicht mehr so effektiv war wie zu Beginn. Forsberg (63.) verfehlte den Kasten ebenso wie Sabitzer (66., 76.). Ein Freistoßtor von Forsberg zählte wegen Abseitsposition von Werner nicht (68.). Sabitzer traf schließlich nach erneutem Traumpass von Forsberg zum Endstand (79.). (Von Ullrich Kroemer) 25.11.2016, 23:37
Naby Keita, Marcel Sabitzer und Oliver Burke feiern den 4:1-Sieg gegen Freiburg.
Naby Keita, Marcel Sabitzer und Oliver Burke feiern den 4:1-Sieg gegen Freiburg. imago/Jan Huebner

Wow! Der Leipziger Wahnsinn geht weiter. In Freiburg dominierte das Hasenhüttl-Team über 90 Minuten und siegte souverän. Der Spielbericht.

Freiburgs Trainer Christian Streich ist vieles zuzutrauen. Doch dass der knorrig-sympathische Fußballlehrer aus dem Breisgau über hellseherische Fähigkeiten verfügt, war bisher nicht bekannt. Doch vor dem Gastspiel von Tabellenführer RB Leipzig beim SC Freiburg schwärmte Streich regelrecht von Leipzigs Zugängen Timo Werner und Naby Keita. Mit diesen beiden zusammen 25 Millionen teuren Verstärkungen, urteilte Streich, sei der Bundesliga-Spitzenreiter noch einmal um 40 Prozent besser als in der Vorsaison.

Und er sollte Recht behalten. Beim 4:1 (3:1)-Auswärtserfolg des Tabellenführers im Badischen waren es ebenjene beiden Spieler, die den Unterschied machten. Naby Keita leitete das Spektakel ein (2. Minute); Werner erhöhte mit seinem Doppelpack noch vor der Pause auf 3:1 (21., 35.). Durch den siebten Sieg in Serie haben die wie im Rausch agierenden Leipziger nun zumindest bis zum Samstagabend sechs Punkte Vorsprung auf Verfolger (!) FC Bayern München. Das Leipziger Fußball-Märchen vom noch immer ungeschlagenen Neuling geht weiter.

Wieder Jubel bei RBL – auch in Freiburg siegten die Leipziger.
Wieder Jubel bei RBL – auch in Freiburg siegten die Leipziger.
dpa

Ausfälle von Marvin Compper und Kyriakos Papadopoulos

Dabei war das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl durchaus mit Problemen in die Partie gegangen. Durch die Ausfälle von Marvin Compper und Kyriakos Papadopoulos fehlte dem Aufsteiger ein gelernter Innenverteidiger. „Sechser” Stefan Ilsanker musste erneut in der Abwehrzentrale aushelfen.

Doch die Gäste aus Sachsen taten vor 24.000 Zuschauern alles, um die Defensive von Beginn an zu entlasten. Es dauerte gerade 80 Sekunden, bis Marcel Sabitzer nach einer Ecke auf RB-Juwel Keita ablegte, der den Ball aus 20 Metern von der linken Strafraumkante einmal diagonal durch den gesamten Sechzehnmeter-Raum in das rechte obere Toreck hämmerte – ein Traumtreffer.

Großer Auftritt von Timo Werner

Zwar glichen die Freiburger nach einem Abwehrpatzer von Abwehr-Aushilfe Ilsanker durch Niederlechner rasch aus (15.). Doch RB kaschierte die Abwehrsorgen, indem sie offensiv weiterhin drückend überlegen agierten – und höchst effektiv. Insbesondere Timo Werner, der sonst gern mal Chancen liegen lässt, bot eine hochkonzentrierte Leistung. Seine zwei Gelegenheiten in der ersten Hälfte münzte er in zwei Treffer um.

Zunächst wurde der Ex-Stuttgarter durch einen herrlichen Lupfer von Diego Demme in Szene gesetzt. Das dritte Tor der Leipziger bereitete dann der starke Emil Forsberg mit einem Traumpass in die Schnittstelle vor. Da der Schwabe Werner in beiden Fällen im badischen Strafraum eiskalt blieb, stand es bereits nach 35 Minuten 3:1. Freiburg wurde nur durch zwei Distanzschüsse von Vincenzo Grifo per Freistoß (32.) und Christian Günter (45.) gefährlich.

1000 mitgereiste RBL-Fans feiern in Freiburg

Zwar hat RB Leipzig was die Restfeldverteidigung und Gegenpressing-Aktivitäten angeht schon bessere Spiele abgeliefert. Doch offensiv harmoniert das Spiel des Spitzenreiters inzwischen blenden.

Sinnbild für die ebenso grandiose kämpferische Einstellung der Leipziger war erneut Marcel Sabitzer. Obwohl seine zentimeterlange Platzwunde an der Stirn aus der Partie gegen Leverkusen schon nach etwa 20 Minuten wieder aufgeplatzt war und das Blut seinen weißen Kopfverband rot färbte, machte der Österreicher keine Anstalten, dass er ausgewechselt werden will. Ein Bild wie einst bei Dieter Hoeneß im DFB-Pokalfinale 1982, der mit Turban zum Pokalheld wurde.

„Einzigartiger Verein SCF, so wie Du soll Fußball sein”

Spruchband gegen RB. Hier: Fans des SC Freiburg.
Spruchband gegen RB. Hier: Fans des SC Freiburg.
imago/Jan Huebner

Die etwa 1000 mitgereisten Leipziger Anhänger feierten ihr Team mit Sprechchören und hüpften munter in ihrer Kurve. Die gut erzogenen und fairen Heimfans des SC Freiburg arbeiteten sich nur in Form von eng beschriebenen Flugblättern („Wie Red Bull den Fußball ausnutzt”) und vereinzelten Sprechchören („Ihr macht unsern Sport kaputt”) am Red Bull finanzierten Gegner ab. Per Spruchband betonten sie jedoch eher den sympathisch-kultigen Understatement-Charakter ihres Klubs: „Einzigartiger Verein SCF, so wie Du soll Fußball sein”, plakatierten die aktiven Freiburger Anhänger.

Auf dem Spielfeld agierten die Freiburger zwar in den zweiten 45 Minuten dominanter als in Hälfte eins; Nicolas Höfler traf nach einer Ecke das Gehäuse des Tors von RB-Keeper Peter Gulacsi