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RB LeipzigVariable Wundertüte: Wie sich RB Leipzig für die Hinspiel-Pleite gegen den SC Freiburg revanchieren will

Von Ullrich Kroemer 16.05.2020, 08:36
Bitterer Nachmittag: In Freiburg kassierte RB Leipzig die zweite Saisonniederlage.
Bitterer Nachmittag: In Freiburg kassierte RB Leipzig die zweite Saisonniederlage. imago/Jan Hübner

Julian Nagelsmann will sich an diesem Samstag, 15.30 Uhr, einfach mal überraschen lassen. Und vielleicht den Gegner SC Freiburg selbst überraschen? Denn Videomaterial von Testspielen oder öffentlichen Trainingseinheiten des Gegners, wie sonst vor einem Bundesligastart nach der Sommerpause, gibt es nicht. Von der achtwöchigen Pause gibt es keinerlei Informationen über den Gegner.

„Das ist eine neue Herausforderung, weil du keine Testspiele anschauen kannst”, sagte RB Leipzigs Chefcoach vor dem Geisterspiel-Beginn. „Wir haben den Gegner so vorbereitet, wie wir ihn auch vor zwei Monaten vorbereitet haben, und sind darauf gefasst, im Spiel mehr reagieren zu müssen, falls Freiburg etwas modifiziert hat”, kündigte der 32-Jährige Umstellungs-Experte an. „Auch wir haben vielleicht etwas modifiziert?”, schob Nagelsmann geheimnisvoll hinterher.

Nagelsmann über den SC Freiburg: „Sie sind total variabel”

Der Stachel der 1:3 bei der Hinspiel-Niederlage im Breisgau sitzt noch tief, als Sportdirektor Markus Krösche und Trainer Julian Nagelsmann Grundsätzliches anmahnten und das Team blockiert spielte. Damals war RB ins offene Messer gelaufen und hatte sich gegen aggressiv verteidigende und tief stehende Freiburger Konter eingefangen.

„Freiburg ist eine Mannschaft, die in Phasen mal hoch verteidigen kann, aber sonst sehr tief steht. Im Hinspiel standen sie 25 Meter vor dem eigenen Tor, das ist dann ein sehr begrenzter Raum, wir waren zu träge in Gegenpressing-Momenten und nicht aktiv genug im Anlaufen”, erinnerte Nagelsmann.

Das  Team von Christian Streich beschrieb der 32-Jährige als taktische Wundertüte: „Sie können kicken, aber haben auch Spiele mit vielen langen Bällen dabei, in denen sie mehr auf den zweiten Ball gehen. Sie sind total variabel.” Nagelsmann warnte vor der „guten Mischung aus Freiburg-typischem Kombinationsspiel, aber immer mal einem guten langen Ball und einer guten Staffelung auf den zweiten Ball.” Gerade bei der Hinspiel-Niederlage eroberten die Freiburger viele zweite Bälle und schalteten schnell in die entblößten Leipziger Räume um.

Nagelsmann mahnt zu Geduld: „Reicht, wenn wir 1:0 gewinnen”

Nagelsmann hob insbesondere den wiedergenesenen Christian Günter hervor, der „sehr gefährlich über den linken Flügel” komme, „mit viel Dynamik und einem gefährlichen Torabschluss”. Nicht zu vergessen, die Freiburger Standardstärke, sowohl was Ausführung und Varianten angeht als auch die Verwertung, zum Beispiel per Kopf. Bis zur Corona-Pause waren die Badener hinsichtlich der gewonnenen Kopfballduelle das zweitstärkste Team der Liga. 

Für sein Team gehe es darum, „im Pressing die richtigen Momente zu wählen, wann wir hoch verteidigen und wann wir uns mal fallen lassen und nicht zu viel Räume preisgeben”, so der Trainer. Eine abgezockte Spielsteuerung und cleveres taktisches Verhalten also statt sturem RB-Pressing-Fußball, um selbst weniger ausrechenbar zu sein.

Zum Auftakt nach der langen Zwangspause erwartet Nagelsmann eine eher defensiv geprägte Partie, vor allem von den Gästen. „Wenn man gar keinen Rhythmus und lange nicht gespielt hat, versucht man sich eher hinten reinzustellen und Tore zu verhindern als Tore zu schießen. In den ersten Spielen wird man mehr verhindern, als selbst zu kreieren”, prognostizierte der Fußballlehrer. „Es reicht, wenn wir 1:0 gewinnen, wir müssen geduldig sein und eine gute Kontersicherung haben und die wenigen Umschaltmomente effektiv zu nutzen.”

Nagelsmanns Trainerkollege Christian Streich hat sich angeblich wenig Gedanken über mögliche taktische Variationen gemacht: „Leipzig bleibt Leipzig, mit ihrer Art Fußball zu spielen", sagte er nur. (RBlive/ukr)