RB LeipzigAmateurvereine sollen von Proficlubs wie RB Leipzig profitieren
Der Präsident des Sächsischen Fußballverbands Hermann Winkler plädiert im Interview mit dem MDR erneut für mehr Unterstützung der Amateurvereine durch Bundesligaclubs wie RB Leipzig, auch im Hinblick auf die Leipziger Bewerbung um die EM 2024.
Leipzig ist nicht gesetzt als Austragungsort
Der geplante Ausbau der Red Bull Arena auf 57.000 Sitzplätze ist für die EM-Bewerbung nicht unbedingt nötig, aber sicher förderlich. Auch Hermann Winkler ist zuversichtlich für Leipzig als Austragungsort. „Die Chancen für Leipzig stehen gut, weil wir ein Grundkriterium der Sitzplätze erfüllen, bei der WM 2006 ein guter Gastgeber waren und wir sind DFB-Gründungsort“, so der Leipziger EU-Abgeordnete. Trotzdem sei seine Heimatstadt nicht gesetzt und müsse sich fragen: „Was tun wir beispielsweise als Stadt und Region für den Amateurfußball?“
Prozentualer Anteil der RB-Tickets geht direkt an die Kreisverbände
Als sächsischer Fußballverband habe man beispielweise dafür gesorgt, dass von Profivereinen wie RB Leipzig mehr direkte Untersützung an die Clubs geht. „Wir haben ein System, wo wir als Fußballverband Sachsen den Kreisverbänden eine Umlage zurückzahlen und die haben wir zum 1. Januar erhöht.“ Besonders im ländlichen Raum sei es nämlich schwer, Mannschaften voll zu bekommen, Übungsleiter zu generieren und Trainer zu finden.
Hermann Winkler warnt vor Gigantismus
Zwar ist das Stadion noch nicht an RB Leipzig verkauft und erstmal nur die Bauvoranfrage durch die Stadt Leipzig bestätigt, aber immerhin ein Stadionneubau eigentlich vom Tisch. Weil die Umlage auch direkt an die Ticketverkäufe gekoppelt ist, hätte man auch aus Sicht der Amateure der Idee verfallen können, möglichst große Stadien zu bauen. Laut Winkler keine gute Idee. „Ich warne vor Gigantismus und will ein bischen Realitätssinn bewahren, es wird auch schwierige Zeiten geben, wo sächsische Manschaften zwischen Platz 11 und 15 taumeln. Da ist die Frage, bekommt man auch dann die Stadien voll?“