Teurer Reservist Freigabe für Winter-Leihe: RB stellt Timo Werner ins Schaufenster
Die Überlegungen, Timo Werner in der Winterpause abzugeben, werden konkreter bei RB Leipzig. Wie die Bild-Zeitung zuerst berichtete, soll Sportdirektor Rouven Schröder dem ständig verletzten, glück- und bisweilen lustlosen Stürmer mitgeteilt haben, dass er Rasenballsport im Winter verlassen können. Im Gespräch ist zunächst eine Leihe – kein Verkauf.
Der Klub bestätigte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass Werner wechseln dürfe, um sich mit viel Spielpraxis noch für den Europameisterschaftskader der deutschen Nationalmannschaft anzubieten.
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Schröder über Werner: „Diskutieren gemeinsam andere Optionen”
„Unser Wunsch ist, dass er sich bei RB Leipzig durchsetzt”, wird Schröder in dem Bericht zitiert. Interessanter aber ist sein Nachsatz: „Wir diskutieren natürlich auch gemeinsam mit ihm weitere Optionen.”
Das heißt nichts anderes, als dass RB offen mit Werner darüber spricht, dass er anderswo aus der Formkrise finden soll, wo er mehr Einsatzchancen hat als unter Trainer Marco Rose. Bereits vor drei Wochen hatte Schröder angesprochen auf Werner geantwortet: „Wir werden Spieler haben, die haben etwas anderes im Kopf. Dem werden wir uns stellen. Ganz offen, ganz klar. Wenn einer das Thema hat, er möchte was anderes tun, dann werden wir uns damit beschäftigen.”
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Derzeit plagt sich Werner mit Adduktorenproblemen herum und wird auch das Spiel von RB Leipzig bei Borussia Dortmund (Sa., 18.30 Uhr) verpassen.
Im Interview mit Sky hat Rose durchblicken lassen, dass ihm Werners Einsatz und seine Bereitschaft, die Reserverolle auch außerhalb des Platzes anzunehmen, nicht genügt. „Die Chance ist immer da. Jeder Spieler hat die Aufgabe, sich zu zeigen, seine Situation anzunehmen und richtig einzuordnen. Am Ende zählt das Leistungsprinzip”, mahnte Rose angesprochen auf Werner.
Rose über Werner: „Nehme ich meine Situation an und kämpfe? Oder verändere ich mich?”
Auch Rose stellte dem (Ex-)Nationalspieler einen Wechsel in Aussicht: „Jeder Spieler muss diesen Wettkampf für Einsatzzeiten annehmen. Jetzt geht es darum zu entscheiden: Nehme ich meine Situation an und kämpfe? Oder verändere ich mich?”, so der Coach. „Jeder hat die Chance, sich über gute Leistungen anzubieten. Wenn Timo trainiert, dann ist er sehr fleißig. Trotzdem ist seine Situation nicht einfach.”
Öffentlich kommt Werner dieser Tage eher nicht als Teamplayer rüber, der sein Ego komplett hinten anstellt, um so wieder in die Mannschaft zu rücken. Dabei hat er den Support der erfahrenen Kollegen.
Findet RB Leipzig einen Abnehmer für Timo Werner?
„Für ihn ist das eine schwierige Halbserie bisher”, sagte Yussuf Poulsen am Dienstag. „Das sind aktuell nicht die ersten Probleme, die er im letzten halben Jahr hatte. Ich kenne das, weiß, dass es schwierig ist und versuche, ihm bisschen gut zuzusprechen.”
Doch zunächst muss sich ein Klub finden, der Werners üppiges Gehalt von etwa neun bis zehn Millionen Euro pro Jahr zumindest teilweise übernehmen will, und der den immer wieder angeschlagenen 27-Jährigen in seinen Reihen gebrauchen und ihm regelmäßig Spielzeit bieten kann. Einen konkreten Interessenten gibt es derzeit nicht.