Leihe zu Galatasaray Warum Angeliño so wenig Ablöse bringt
Am Montag beim Trainingsauftakt bei RB Leipzig war Angeliño noch am Cottaweg dabei. An diesem Mittwoch ist er nach Istanbul geflogen, wo er in Kürze bei Galatasaray vorgestellt wird. Der Spanier wurde zwar stets von Trainer Marco Rose in den höchsten Tönen gelobt. Erst am Montag rühmte er den Linksfuß und Flankengott als „geilen Fußballer”. Doch die Option, den 26-Jährigen wieder in den Kader zu integrieren, zogen die Leipziger Bosse nicht wirklich in Betracht.
Das liegt zum einen am zu ähnlichen Profil zu David Raum. Wenn Marcel Halstenberg nach Hannover wechselt, braucht es einen groß gewachsenen, in der Defensive stärkeren Linksverteidiger, als Angeliño es ist. Zum anderen weiß jeder bei RB, wie ungern Angel auf der Bank sitzt. Als mannschaftsdienlicher Backup hinter Nationalspieler Raum, auf dessen Leistungssteigerung Rose setzt, eignet sich der impulsive Angeliño nicht.
Galatasaray einziger ernsthafter Interessent für Angeliño
Daher schlug Sportchef Max Eberl nun bei dem Angebot aus Istanbul zu. Aktuell war Galatasaray der einzige ernsthafte Interessent. Doch Fans und Experten wunderten sich über die niedrige Ablöse. Für die Leihe kassiert RB zunächst zwei Millionen Euro, danach greift nach wenigen Einsätzen eine Kaufpflicht in Höhe von etwa acht Millionen Euro. Nicht viel Geld für den dribbelstarken Außenbahnspieler, der einst für rund 20 Millionen Euro von Manchester City zu RB gewechselt war.
Kein Klub wollte das teure Gehalt zahlen
Doch der Pferdefuß war nach RBlive-Informationen Angeliños Gehalt. Der manchmal geniale, manchmal außerhalb des Platzes divenhafte Spieler gehörte zu den Topverdienern bei RB, bezog fünf bis sechs Millionen Euro Jahresgehalt. Das wollte sich bislang kein anderer Interessent aufhalsen. Da Galatasaray nun bereit ist, dieses Gehalt zu übernehmen, stimmte RB einem geringeren Kaufpreis zu. So ist der gar nicht mehr so schnelle Flügelflitzer runter von der Gehaltsliste.
Angesichts der Umstände eine nachvollziehbare Entscheidung von Eberl & Co., auch wenn man erwartet hätte, dass der Transfer eher für fünf Millionen mehr über die Bühne gehen würde. Natürlich hätten die Leipziger auch auf ein besseres Angebot aus der Premier League warten können, doch das zeichnete sich nicht ab.
In der vergangenen Saison war der 1,71-Meter-Mann an die TSG Hoffenheim ausgeliehen gewesen, büßte dort aber nach durchwachsener Saison an Marktwert ein. Für RB absolvierte er genau 100 Spiele. Zu seinen besten Auftritten zählte das 3:2 in der Champions League gegen Manchester United, als er ein Tor vorbereitete und eines selbst erzielte.