RB LeipzigAdi Hütter: „Ralf Rangnick ist seiner Zeit voraus“
Adi Hütter ist heute Trainer in der Schweiz bei den Young Boys Bern. Der ehemalige Salzburger Spieler und Trainer spricht mit der Basler Zeitung über seine Einstellung zum Erfolgshunger. Außerdem Thema: warum er seinen ehemaligen Sportdirektor Ralf Rangnick schätzt, obwohl dieser ihm immer wieder Spieler wie Naby Keita und Marcel Sabitzer zu RB Leipzig entlockte.
Erfolgsrezept: Junge, hungrige Spieler
Schon zu seiner Zeit beim FC Liefering habe er immer wieder junge Talente ausgebildet, die dann den nächsten Sprung machten. Später bei Red Bull Salzburg gehörten dazu neben Naby Kaita und Marcel Sabitzer auch der heutige Leverkusener Kevin Kampl und Sadio Mané vom FC Liverpool. Spieler, die damals keiner gekannt habe. Auch heute setze er in Bern dauerhaft auf junge Spieler mit großem Hunger. Wer diesen nicht zeigt, habe bei Hütter keine Chance.
Salzburg als Durchlauferhitzer für RB Leipzig unattraktiv
Der Nachteil an diesem Weg ist, dass einem Trainer ständig die Leistungsträger abhanden kommen, wenn diese die Möglichkeit ergreifen, zum nächsthöheren Verein zu wechseln. Als Hütter Red Bull Salzburg verließ, sei genau das der Grund gewesen. Er habe die Rolle des ‚Durchlauferhitzers‘ für RB Leipzig nicht länger attraktiv gefunden, ebenso wie die Fans selbst. „Für mich war das absehbar. Ich habe kürzlich ein Spiel am TV geschaut – fast keine Zuschauer. Viele fanden meinen Entscheid mutig, Salzburg zu verlassen, doch im Endeffekt habe ich es richtig gemacht.“
Ralf Rangnick schon einen Schritt weiter
An der Konstellation Hütter – Rangnick sei die Zusammenarbeit jedenfalls nicht gescheitert. Obwohl Ralf Rangnick immer noch einen Teil Trainer in sich trage, habe sich Adi Hütter nie reinreden lassen. Dennoch legt der Österreicher Wert auf konstruktiven Austausch. Er habe Rangnick auch um Rat gebeten, ihn aber nie als Lehrer angesehen. Aus der gemeinsamen Arbeit sind die beiden offensichtlich gut auseinander gegangen.
Adi Hütter freut sich jedenfalls für seinen ehemaligen Chef und lobt ihn in den höchsten Tönen. „Er ist seiner Zeit voraus, hat ein irrsinniges Fachwissen, ist ein Workaholic, und ich bin überzeugt, dass er ein nächstes Projekt schon im Kopf hat.“ Lässt sich aus Leipziger Sicht nur hoffen, dass auch dieses mit der Messestadt zu tun hat.