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RB LeipzigAuch wegen Bundesliga bei RB Leipzig: mehr Polizeieinsatzstunden

Von (DPA) 27.02.2018, 08:43
Die Einsatzfelder der Polizei bei Heimspielen von RB Leipzig sind vielfältig.
Die Einsatzfelder der Polizei bei Heimspielen von RB Leipzig sind vielfältig. Imago

Die Zahl der Einsatzstunden der sächsischen Polizei zur Absicherung von Fußballspielen ist im vergangenen Jahr gestiegen. Nachdem in den Jahren zuvor immer rund 170 000 Einsatzstunden aufgewendet worden seien, habe sich die Zahl 2017 auf 216 000 Einsatzstunden erhöht, so der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Enrico Stange.

Eine Kostenübernahme durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) oder Vereine lasse sich damit aber nicht begründen. Auch sei die Belastung der sächsischen Polizei aufrund eines geringeren Demonstrationsgeschehens zurückgegangen.

Bundesligaaufstieg und Europapokal bei RB Leipzig als zusätzliche Belastung für Polizei

Große Vereine mit vielen Sponsoren könnten Polizeieinsätze möglicherweise bezahlen, Vereine unterer Ligen hingegen nicht, sagte Stange, der den Polizeikräfte-Einsatz bei Fußballspielen bis zurück ins Jahr 2007 abgefragt hat. Würde man eine solche Regelung im Fußball einführen, könnte sie seiner Ansicht nach auch andere Veranstaltungen treffen, wie etwa öffentliche Konzerte, bei denen dann zur Kostendeckung Eintritt verlangt werden müsste.

Die zusätzlichen Fußballeinsatzstunden führte Stange auf den Aufstieg von RB Leipzig in die 1. Fußballbundesliga, dessen Europapokalspiele sowie die Aufstiege von Chemie Leipzig, Lok Leipzig und FSV Zwickau in höhere Klassen zurück. „Die Erhebung von Kosten für Polizeieinsätze etwa für Hochrisikospiele, wie es in Bremen angestrebt wird, ist damit nicht zu begründen“, sagte Stange.

Polizeibelastung ist insgesamt zurückgegangen

Die Belastung durch Demonstrationen sei 2017 nach vielen Einsätzen 2015 und 2016 wieder fast auf das Niveau von 2013 zurückgegangen. Die anhaltend vielen Überstunden, offenen Vorgänge und der immer noch hohe Krankenstand bei der Polizei sind Stange zufolge eine Folge des Personalabbaus der vergangenen Jahre. Er beruft sich auf Angaben aus dem Innenministerium auf parlamentarische Anfragen.

Das Oberverwaltungsgericht Bremen hatte Mitte vergangener Woche eine Gebührenforderung des Stadtstaates in einer Berufungsentscheidung für rechtens erklärt. Die Deutsche Fußball Liga kündigte Einspruch beim Bundesverwaltungsgericht Leipzig an.

Absicherung von Fußballspielen nicht privaten Sicherheitsdiensten überlassen

Auch das Innenministerium lehnt es ab, Einsatzkosten der Polizei an die Liga weiterzureichen. Bestrebungen zur Erhebung von Einsatzkosten wie in Bremen gebe es nicht, hieß es im Ministerium. Sachsen setze auf den Dialog mit Verbänden und Vereinen und gemeinsame Sicherheitslösungen.

Beim Zweitligisten Dynamo Dresden wurde der Einspruch der DFL begrüßt. Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit sei eine originäre Aufgabe des Staates, sagte der kaufmännische Geschäftsführer, Michael Born. „Niemand kann ernsthaft ein Interesse daran haben, dass Sicherheit und Ordnung bei Fußballspielen, Konzerten und anderen Veranstaltungen zukünftig von Privatunternehmen organisiert und gewährleistet werden.“