RB Leipzig„Brisanz und Feuer wie bei einem Derby“: Reaktionen auf das Red-Bull-Duell
RB Leipzig trifft in der Europa League auf Schwesterklub FC Salzburg. Ein internes Duell der von Red Bull gegründeten und finanzierten Klubs. Sowohl Leipzigs Trainer Ralf Rangnick als auch sein Salzburger Kollege Marco Rose äußerten sich zu den brisanten Matches. Und auch die Uefa nahm Stellung. Von Ullrich Kroemer.
Dieses Duell zwischen Leipzig und Salzburg wird die Gemüter in Fußball-Deutschland und -Österreich erhitzen und für viele Diskussionen sorgen. Die von Investor Red Bull bestimmten und gegründeten Leipziger – das Unternehmen hält 99,5 Prozent an der RBL GmbH – treffen auf die von Red Bull mitfinanzierten und gegründeten Salzburger.
Erst im vergangenen Sommer hatte die Uefa nach erheblichen Bedenken entschieden, dass beide Klubs eigenständig genug sind, um überhaupt im Europapokal antreten zu dürfen. Begonnen hatte die sogenannte Entflechtung damit, dass Sportdirektor Ralf Rangnick sein Manager-Amt in Salzburg 2015 abgab. Klubboss Oliver Mintzlaff musste seinen Posten als Head of Global Soccer bei Red Bull niederlegen und sein Salzburger Büro räumen. Red Bull zog sich aus Entscheidungsämtern in den Salzburger Gremien zurück und hat dort nicht mehr die Stimmenmehrheit. Zudem darf Salzburg international nur unter dem Namen FC Salzburg starten und muss ein anderes Logo verwenden.
Rangnick: „Beide Vereine schon vor mehreren Jahren entflochten”
„Die beiden Vereine wurden schon vor mehreren Jahren entflochten. Dass sie entflochten sind, kann man unschwer an der Entscheidung ablesen, dass beide im vergangenen Jahr international spielen durften”, sagte Rangnick nach der Auslosung.
Der Trainer und Sportdirektor der Leipziger gab zwar zu: „Das Spiel in Salzburg wird auch ein spezielles Spiel für mich. Ich habe dort drei Jahre lang mit viel Hingabe und Herzblut gearbeitet und vieles mit aufgebaut, was dort entstanden ist. Das gilt sicher auch für einige unserer Spieler, die auch Salzburg-Vergangenheit haben.” Aktuell stehen sechs Profis mit Salzburger Vergangenheit im Kader der Leipziger.
Rangnick: „Keine Gedanken um die Wettbewerbstauglichkeit”
Doch der 60-Jährige wies jeden Verdacht einer Stallorder zurück. „Wenn man so will, ist es für uns ein Derby, in dem jeder beweisen will, dass er der Bessere ist. Um die Wettbewerbstauglichkeit beider Spiele muss sich keiner Gedanken machen. Da wird so viel Brisanz und Feuer drin stecken wie in kaum einem anderen Spiel. Das werden zwei sehr emotionale Spiele”, betonte Rangnick. Und: „Das werden zwei brisante, hochinteressante Spiele, in denen beide Mannschaften zeigen wollen, wie gut sie sind und dass sie gewinnen wollen. Das wird ein sportlicher Wettbewerb.”
Uefa hält Duell für unproblematisch
Auch Uefa-Wettbewerbsdirektor Giorgio Marchetti hält das Europa-League-Duell zwischen den von Red Bull gesponserten Klubs aus Leipzig und Salzburg für unproblematisch. „Beide Teams sind für den Wettbewerb zugelassen worden. Alle Kriterien wurden erfüllt“, sagte Marchetti nach der Auslosung am Freitag in Monaco. Im Fall Leipzig und Salzburg seien durch strukturelle Veränderungen alle Kriterien für eine gemeinsame Teilnahme erfüllt, hieß es von der Uefa.
Marco Rose: „Vereine mit Renommee”
Salzburgs Trainer Marco Rose ging eher auf die sportliche Herausforderung ein. „Spannend”, sagte der gebürtige Leipziger. „Es sind Vereine mit Renommee. Eine Top-Stimmung ist da vorprogrammiert. Ich freue mich.” Dass die Auswärtsfahrt in seine Heimatstadt führt, nahm Rose mit Humor. Er könne dann seine Tochter in die Kita bringen und die Mannschaftssitzung müsse warten, so der Ex-Abwehrspieler. Salzburgs Sportchef Christoph Freund sagte: „Natürlich ist es ein spezielles Duell mit RB Leipzig. Wir spielen einen ähnlichen Fußball.” (mit dpa)