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RB LeipzigBVB-Fanmagazin initiiert Plakat-Aktion gegen Gewalt

07.02.2017, 21:55

Die Debatte um Gewalt im Fußball ist nach dem Ereignissen beim Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig in vollem Gange. Dabei stehen nicht nur die Täter vor den Stadiontoren am Pranger. Verschiedene Stimmen sehen Borussia Dortmund in Person von Hans-Joachim Watzke ebenso in der Verantwortung, wie die übrigen Fans des BVB. Dort sprechen sich nun Fans mit einer Aktion gegen Gewalt aus.

Fanatische Unterstützung oder glühende Feindschaft?

Die „gelbe Wand“ gilt als das beste Publikum, die Südtribüne als beeindruckendste Fankurve der Liga. Seit dem Samstagabend ist man auf Seiten des BVB darum bemüht, zwischen enthusiastischer Unterstützung auf den Rängen und der gewalttätigen Eskalation vor dem Stadion zu unterscheiden.

Hans-Joachim Watzke hatte sich in der Bundesliga zu einem der größten Kritiker des Vereinsmodells RB Leipzig gemacht. Dafür wurde er unter anderem als geistiger Brandstifter bezeichnet, aber auch in Schutz genommen. Ausgerechnet von Schalke-Manager Christian Heidel, der forderte, eine sachliche Kritik müsse möglich sein.

Was die Randalierer in Dortmund wörtlich nahmen, war auf unzähligen Plakaten explizit zu lesen. Die Aufrufe zur Gewalt lauteten „Bullen schlachten“ oder „Pflastersteine auf Bullenschweine“ und waren auf vielen Spruchbändern der Südtribüne zu lesen.

Schwatzgelb: Für Borussia, Fußball, Fankultur – und gegen Gewalt

Um sich von den feindseligen Botschaften abzugrenzen, sollen schon beim Heimspiel gegen Hertha BSC ganz andere Botschaften zu lesen sein. Mit einer Plakat-Aktion wollen sich die BVB-Fans von Gewalttätern und Feindschaften im Fußball distanzieren. Fraglich ist dabei die Tragweite der Aktion, wie ein weiterer Autor anmerkt. Diejenigen, die es normal finden, anderen Menschen Verletzungen zuzufügen, würden von einer solchen Botschaft nicht erreicht.

Pauschalisierung von Fußballfans – bei Borussia Dortmund und RB Leipzig

Kultur, insbesondere im Fußball, ist keine Einheit. Sie lässt sich nicht steuern, genau daran scheitern die Vereine in den Profiligen. Übrigens auch bei RB Leipzig. In der Kurve finden sich ehemalige Fans von Lok und Chemie Leipzig, Familien, Event-Fans und engagierte Fangruppen wie in jedem anderen Bundesligastadion. Und auch RB-Fans setzen sich kritisch mit dem Verein ihrer Stadt auseinander.

Weil Fan nicht gleich Fan ist, will schwatzgelb-Autor Sascha auch nicht in Sippenhaft genommen werden: „Ich übe keine Gewalt aus aus, ich habe mich noch nie positiv dazu geäußert. Warum soll ich mich also von etwas distanzieren, zu dem ich mich niemals dazu gestellt habe?“ Aus diesem Grund wird er die Plakat-Aktion nicht unterstützen.

Allerdings versucht beispielsweise das Bündnis Südtribüne, die Stimme der „gelben Wand“ zu bündeln. Im Vorfeld des Spiels hatte man dort auch zum Protest gegen RB Leipzig aufgerufen. Wie ebenfalls auf dem Dortmunder Fanzine zu lesen, geriet der Aufruf zu einem gewaltigen Eigentor. Anstatt kreativem Proteste gab es eben plumpe Beleidigungen im – und Gewalt vor dem Stadion.