Hauch von Normalität | RBLive

Keine zwei Jahre ist es her, dass Fabian Bredlow beim Halleschen FC von Teilen der Fans sehr unfreundlich und inklusive „Bredlow verpiss dich“-Banner begrüßt wurde. Hintergrund war, dass er bis 2014 bei RB Leipzig ausgebildet wurde und über einen einjährigen Umweg über Salzburg bzw. Liefering nach Halle kam.

Größeren Teilen der Hallenser Anhänger war die Vergangenheit von Fabian Bredlow schon damals egal. Für sie standen der Spieler und dessen sportliches Potenzial im Vordergrund.

Genau damit und als Typ überzeugte Bredlow in den vergangenen zwei Jahren. Und wird nun vom HFC-Publikum sehr freundlich zum 1.FC Nürnberg verabschiedet werden, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Dort will der 22-jährige Torhüter den nächsten sportlichen Schritt gehen.

Mit Anfeindungen gegen Fabian Bredlow ist nicht zu rechnen. Vielmehr hat sich der Umgang mit ehemaligen Spielern von RB Leipzig in den letzten zwei Jahren normalisiert. Vor einem Jahr wechselte Ex-RB-Innenverteidiger Fabian Franke über den Umweg Wehen Wiesbaden nach Halle. Ohne Probleme. Zuletzt war RB-U23-Spieler Alexander Vogel zum Probetraining beim HFC.

Und auch im Nachwuchsbereich trifft man sich ganz normal. Die U17 von RB Leipzig verlor gestern am Cottaweg beispielsweise ein Testspiel gegen die U19 des Halleschen FC mit 1:3. Vor dreieinhalb Jahren noch war es nach einem Testspiel zwischen den U17-Teams beider Mannschaften zu erheblichen Verstimmungen gekommen.

Damals hatten die HFC-Spieler ihre Hosen vergessen und waren mit geliehenen Hosen von RB unterwegs. Aufgrunddessen musste sich der U17-Trainer auf der Vereinsseite des HFC für den Vorfall entschuldigen. Die HFC-Vereinsführung ließ auf Druck von Fans zudem durchblicken, dass man auch im Nachwuchsbereich keine Testspiele mehr gegen RB Leipzig bestreiten werde.

Nur die HFC-U17-Spieler selbst behielten damals den Überblick. Auf einem Foto ließen sie sich ohne Turnhosen ablichten. Dazu hielt jeder Spieler ein anderes Vereinslogo in der Hand. „„Mist, schon wieder die Hosen vergessen. NA UND!?! Wir respektieren jeden Verein des DFB als sportlichen Gegner. Gewinnen, im Sport durch Leidenschaft und im Leben durch Toleranz. Wir sind ein Team und klären Probleme intern“, untertitelte man das Foto mit einer deutlichen Ansage für einen normalen Umgang unter Sportlern.