Timo Werner hofft auf Weiterkommen in der CL mit RB Leipzig | RBLive

Timo Werner ist durch und durch Optimist. Deshalb hat der Top-Stürmer von Fußball-Bundesligist RB Leipzig den Einzug ins Achtelfinale der Champions League auch noch nicht abgehakt – vielmehr lebt der Traum von Duellen gegen Madrid, Manchester oder Barcelona.

„So lange wir eine Chance haben, werden wir alles dafür geben. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und gegen Besiktas gewinnen“, sagte der 21-Jährige vor dem entscheidenden Gruppenspiel gegen den türkischen Spitzen-Club aus Istanbul.

Auf Werners Schnelligkeit („Ich bin dankbar, was der liebe Gott mir mitgeben hat“) und seine Tore sind die Sachsen genauso angewiesen wie auf Schützenhilfe. Denn selbst wenn die Messestädter gegen den bereits für das Achtelfinale qualifizierten Gruppensieger gewinnen, muss der FC Porto in Monaco Punkte lassen.

Bei Punktgleichheit kommen die Portugiesen eine Runde weiter – aufgrund des direkt gewonnenen Duells gegen Leipzig. „Wir müssen hoffen, dass Monaco gegen Porto einigermaßen auftritt und was mitnimmt“, sagt Werner.

Doch selbst wenn in der internationalen Premiere-Saison für die Leipziger in der Königsklasse dann Endstation wäre, ist das für Werner alles andere als problematisch. Denn ein Trostpreis sei die Europa League, wo es für RB weitergehen würde, keineswegs. „Das ist ein gut angesehener Cup, den man auch gewinnen will“, sagte der Nationalspieler, der in den letzten sechs RB-Spielen fünf Tore erzielte.

Leipzigs Generalprobe ging mit dem 0:4 bei der TSG 1899 Hoffenheim, der höchsten Bundesligapleite, gehörig daneben. Auch für Werner war es ein gebrauchter Tag. Besiktas hingegen gewann das brisante Stadtduell gegen Galatasaray 3:0. Ein böses Omen? Mitnichten, zumal Werner ohnehin versucht, sich seinen Tick mit dem überdrehten Aberglauben abzugewöhnen. „Wenn man die Ergebnisse sieht, ist es keine gute Ausgangsposition. Aber zum Glück ist im Fußball jedes Spiel anders und muss erstmal gespielt werden. Von daher haben wir schon Hoffnung“, sagte Werner im ZDF-Sportstudio.

Werner hat keine guten Erinnerungen an das Hinspiel. Beim 0:2 Ende September in Istanbul wurde er schon nach 32 Minuten ausgewechselt. Ihm war schon vorher schwindlig gewesen, wie er später zugab. Er wollte unbedingt spielen, der Körper aber streikte. Die diagnostizierte Blockade der Nackenmuskulatur und des Kiefergelenks war wohl eine Stressreaktion, wie Werner bekannte.

Denn der 21-Jährige hatte in den 18 Monaten davor so viel erlebt wie andere nicht in einer ganzen Karriere: erst seine legendäre Schwalbe und die Hassreaktionen gegen ihn, dann die Vize-Meisterschaft dank seiner 21 Bundesliga-Treffer, Debüt in der DFB-Elf, Confed-Cup-Sieg inklusive der Torjägerkrone. „Kein Märchen hätte es besser schreiben können, was in den letzten anderthalb Jahren bei mir los war.“

Nun will er mit seinen Toren dafür sorgen, dass der Heimsieg von Besiktas der bislang einzige Erfolg gegen ein deutsches Team im Europapokal bleibt. Seine Limits hat Werner nach eigener Aussage und nach Einschätzung seines Trainers Ralph Hasenhüttl noch lange nicht erreicht. Was er noch besser machen kann? „Noch torgeiler werden“, sagt der ehrgeizige Werner.