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RB LeipzigEuropapokal für RB Leipzig dank Businessplan?

29.03.2017, 10:36
Keine Teilnahme am Wettbewerb für RB Leipzig?
Keine Teilnahme am Wettbewerb für RB Leipzig? imago/Action Plus

Sportbild macht weiter mit ihren Artikeln zur Frage, ob RB Leipzig an europäischen Wettbewerben teilnehmen dürfte. Heutige Print-Anwort: ja. Denn auch wenn man viele Schulden macht, könne man die UEFA durch einen Finanzplan davon überzeugen, dass man ein vernünftig arbeitender Verein sei.

Defizit zu hoch – Businessplan als Lösung?

Hintergrund ist, dass bei Vereinen nach UEFA-Regeln Defizite nur in einem bestimmten Rahmen durch Zahlungen jenseits von Sponsorengeldern und anderen Einnahmen gedeckt werden dürfen. Derzeit sind es über drei Jahre gerechnet 30 Millionen Euro, die so ausgeglichen werden können. Der Darlehensstand bei RB Leipzig lag aber bereits Ende 2015 bei über 50 Millionen Euro. Mit diesen Darlehen, die man von Red Bull erhalten hat, finanzierte man verschiedene Spielertransfers.

Da die UEFA die letzten drei Jahre eines Vereins im Blick hat, könnte sie auch über diesen Schuldenstand stolpern. Allerdings glaubt Sportbild, dass die UEFA sich einen Businessplan für die nächsten fünf Jahre vorlegen lässt. „RB muss alle zukünftigen Einnahmen und Ausgaben lückenlos aufführen und von einem Wirtschaftsprüfer absegnen lassen.“ So das Blatt. So könne man über steigende TV- und sonstige Einnahmen nachweisen, dass man die finanziellen Fragen im Griff hat.

RB Leipzig auf den Spuren von Red Bull Salzburg

Zudem, so vermutet die Sportbild, zeigen andere Fälle, dass Leipzig mit seiner Finanzierung durchkommen wird. Auch in Salzburg habe man in den vergangenen Jahren ähnlich „am Tropf von Mateschitz“ gehangen wie heute Leipzig. In Salzburg wurde der Anteil der Red-Bull-Gelder am Etat aber inzwischen auf unter 30% gesenkt, sodass Red Bull dort formal keinen entscheidenden Einfluss mehr hat. Auch Clubs wie Chelsea, Manchester City oder Paris St-Germain wurden in der Vergangenheit nicht vom Europapokal ausgeschlossen, sondern höchstens mit Geldstrafen oder ähnlichem belegt.

Erschwerend kommt bei RB Leipzig noch hinzu, dass der Verein zwar 2015 einen hohen Darlehensstand hatte, aber eine ausgeglichene Bilanz vorweisen konnte. Für das Jahr 2015 wurden trotz der Transferausgaben keine Verluste eingefahren. Das liegt daran, dass die Kosten für einen Transfer, so will es die entsprechende Gesetzeslage, nur zu Teilen in der Jahresbilanz auftauchen und auf die Vertragslaufzeit gerechnet werden.

Leipzig dank Red-Bull-Sponsoring mit ausgeglichenem Etat

Als Emil Forsberg Anfang 2015 für rund 4 Millionen Euro aus Schweden kam, landete also nicht die komplette Summe in der Bilanz, sondern nur ein Anteil von weniger als einer Million Euro (weil der Vertrag ursprünglich bis 2020, also reichlich vier Vertragsjahre, unterzeichnet wurde). Analog gilt dies für andere Transfers. Entsprechend konnte man dank mittlerer, zweistelliger Sponsoringsumme von Red Bull (also Zahlungen jenseits von Darlehen) eine ausgeglichene Jahresbilanz präsentieren.

Interessant dürfte sein, wie RB Leipzig für die Folgejahre bilanziert. 2016 hat man noch mal knapp 60 Millionen Euro allein in Transfersummen investiert. Auch die Kosten aus den Transfers der letzten Jahre laufen weiter und müssen in der Bilanz ausgeglichen werden. Allerdings stehen dem auch erhöhte Einnahmen aus TV-Verträgen, Ticketing und Sponsoring entgegen.

Karl-Heinz Rummenigge: Absage an RB Leipzig wäre „fatal“

In der Diskussion um die Zulassung von RB Leipzig hat sich auch Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge eingeschaltet. Er würde es „sehr bedauern“ und fände es „fatal“, wenn RB keine Lizenz für einen europäischen Wettbwerb bekommen würde. Schließlich habe es sich das Team sportlich verdient.

Er empfiehlt den Vereinsverantwortlichen schon „jetzt im Vorfeld mit der Uefa die Dinge statutarisch zu besprechen. So findet man hoffentlich eine Lösung des Problems“.

Neben Fragen der Wirtschaftlichkeit sind auch Fragen der Integrität des Wettbewerbs ein Problem. Die UEFA lässt es nicht zu, dass zwei Vereine des selben Geldgebers gleichzeitig in Europa starten. Leipzig und Salzburg sehen sich trotz Red-Bull-Förderung hier gut aufgestellt. In Salzburg sei Red Bull formal nur noch ein Sponsor ohne bestimmenden Einfluss. Zudem gebe es keine Personen mehr, die in beiden Vereinen auf Entscheidungspositionen sitzen.