RB LeipzigHasenhüttl zum Scouting bei RB: „Kann sagen, wer mir nicht gefällt”
Über die Zusammenarbeit von Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl wurde vor der Saison viel spekuliert. Doch die Arbeitsteilung zwischen beiden verläuft bislang reibungslos – auch bei Scouting und Spielerverpflichtungen. Als Beispiel dafür gab Hasenhüttl ausführliche Einblicke in die Abläufe beim Scouting.
Ralph Hasenhüttl: „Habe tatsächlich Einblicke ins Scouting”
Bei der Pressekonferenz an diesem Donnerstag wurde der Trainer der „Roten Bullen” gefragt, wie groß sein Mitspracherecht bei Transfers sei. „Auch wenn es vielleicht für einige überraschend ist, ich habe tatsächlich Einblicke in unsere Scoutingabteilung”, sagte er lächelnd. „Ich kann auch tatsächlich sagen, wenn mir ein Spieler nicht gefällt.“
Als Beleg beschrieb der Österreicher die genaue Arbeitsweise beim Beobachten und der Verpflichtung eines Spielers, die keineswegs eine One-Man-Show von Rangnick sei. Die von Ralf Rangnick geleitete Scoutingabteilung beobachte zunächst Spieler, die für das Spielsystem von RB Leipzig in Frage kämen, über einen längeren Zeitraum. Interessante Akteure werden mehrfach beobachtet, „auch live im Stadion und über Videoclips”, berichtete der Trainer.
Transfer ohne Trainermitsprache? – Hasenhüttl: „Katastrophe für Spieler, Trainer und Verein”
Wenn die Scouts einen Spieler auf der Liste haben, werden diese Spieler einem näheren Ausschlussverfahren unterzogen. Hier erhält der Trainer Informationen, welcher Spieler für „mein System für diese oder jene Position infrage kommt“. Zusammen mit dem Trainer trifft das Scoutingteam dann eine finale Entscheidung, auf welchen Spieler man sich konzentriert, die dann ins „Endscouting kommen”. Es könne sogar sein, dass der Trainer der erste ist, der einen Spieler anruft, um mit ihm den ersten Kontakt aufzunehmen.
Hasenhüttl konzentriere sich zwar derzeit noch verstärkt darauf, dass RBL die direkte Qualifikation für die Champions League erreicht und der Klub somit nach Spielern mit allerhöchstem Niveau fahnden kann. Zum Abschluss seinen Exkurses in das System des Scoutings bei RB Leipzig betonte Hasenhüttl nochmals die enge Zusammenarbeit zwischen Trainer und Sportdirektor. „Der Verein tut keinem einen Gefallen – nicht dem Spieler oder dem Trainer – wenn ein Spieler ohne die Meinung des Trainers verpflichtet wird.” Die Konsequenz sei, dass der Akteur nicht spiele, das sei „für den Spieler eine Katastrophe, für den Trainer und für den Verein auch. Deswegen macht es, glaube ich, schon Sinn, wenn der Trainer seinen Senf bei so etwas dazu gibt.“
RB Leipzig will 5 bis 7 Spieler verpflichten
Zudem verriet Hasenhüttl, dass momentan schon ein paar Spieler auf seiner Liste stünden; auch Rangnick hatte kürzlich bereits bekanntgegeben, dass er bereits ganz konkrete Namen im Kopf habe. Namen nannten Hasenhüttl und Rangnick allerdings noch nicht. Fünf bis sieben neue Spieler sollen vor der kommenden Saison noch zum Team von Rasenballsport hinzustoßen. Die Schweizer Torhüter Yvon Mvogo und Philipp Köhn wurden bereits verpflichtet.