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RB Leipzig„Alternativlos“: Darum war Rotation für RB Leipzig so wichtig

20.09.2017, 18:41

RB Leipzig verliert gegen den FC Augsburg zum zweiten Mal im fünften Spiel. Weil, oder obwohl neun neue Spieler in der Starformation standen? Ralph Hasenhüttl analysierte am Mittwoch seine Sicht der Dinge.

Keine Alternative zu neun Wechseln in der Startelf?

Die Rotation war angekündigt, dass sie so groß Ausfiel, sei aber nicht geplant gewesen. So sah der Trainer keine echte Entscheidung, denn er sah keine Alternative. Was natürlich immer nur die halbe Wahrheit ist, denn neben den drei eingewechselten Stefan Ilsanker, Emil Forsberg und Dominik Kaiser waren ja mit Konrad Laimer und Bernardo noch zwei Akteure, die bereits Spielminuten auf dem Konto hatten. Inwieweit nun die medizinische Abteilung die Belastung steuerte oder Hasenhüttl durch seine taktischen Überlegungen, das spielt am Ende auch nur eine zweitrangige Rolle, wenn man den Ausführungen des RB-Trainers am Mittwoch lauschte.

Hasenhüttl moniert Bewertung anhand des Ergebnis

Die Richtigkeit jeder seiner Entscheidungen werde öffentlich ohnehin nur am Ergebnis bemessen. „Wenn das Spiel gewonnen worden wäre, wär alles wunderbar gewesen. Hätten wir das Spiel mit derselben Formation verloren wie am Wochenende, hätten alle gesagt, na klar, wir haben viel zuwenig rotiert, die waren müde, konnten nicht mehr.“ Als einzige Erklärung für die Niederlage halten die Wechsel nicht her. Aber man war defensiv in der ersten Halbzeit ungewohnt instabil und vermochte im weiteren Verlauf nicht genug zwingende Spielzüge auf den Platz zu bringen.

RB Leipzig muss Naby Keita ersetzen – aber nicht nur den

Auch das Fehlen von Naby Keita war ein wichtiger Faktor. „Naby hat natürlich eine Riesenqualität. Wir haben in drei von fünf Spielen auswärts gespielt, haben einmal es geschafft lange zu null zu spielen und sind durch Keita in Führung gegangen.“ Nicht nur den müsse man aber in Zukunft ersetzen können. „In den nächsten Wochen werde man immer wieder mal auf einen Spieler verzichten müssen und trotzdem Lösungen finden.“ Deswegen war die Rotation alternativlos. Vielleicht nicht zwingend für das Augsburg-Spiel, aber für den Saisonverlauf. „Wir sind dafür bekannt, keine schlechten Verlierer zu sein und uns an die eigene Nase zu packen. Das sehen wir als den einzigen Weg, vorwärts zu kommen.“

Hasenhüttl sammelt wichtige Eindrücke

Dabei wollen Hasenhüttl und sein Team stets alles hinterfragen und der sieht das Spiel in Ausgburg als wichtigen Entwicklungsschritt. „Ich in dankbar, dass ich gestern ein paar Eindrück bekommen habe von Spielern, die lange nicht gespielt haben. Auch wenn wir gestern verloren haben, waren es wichtige Eindrücke.“ Er müssen schließlich sehen, auf wen er im Zweifel bauen kann.

Ilsanker stabil – Kampl glücklos – Mvogo zwiegespalten

Wenn die gesamte Mannschaft wenig zustande bringt, sind natürlich auch die Eindrücke der einzelnen Spieler schwer zu bewerten. Trotzdem kommentierte er einzelne Leistungen seiner Akteure. Die Auswechselung von Marvin Compper hatte beispielsweise keine medizinischen Gründe. „Ich habe mit Ilsanker versucht, Stabilität zu bringen und das war in der zweiten Halbzeit etwas besser.“

Neuzugang Kevin Kampl sah Hasenhüttl sehr bemüht, aber eben glücklos, wie so viele andere. „Er hatte viele Ballbesitze und war aktiv, hat viel versucht, sich nach vorne zu bewegen. Es war aber verdammt schwer, weil wir wenig Raum hatten. Wie allen anderen Spieler war er nicht entschlossen genug und hatte nur eine Schusschance.“

Yvon Mvogo, für Péter Gulácsi ins Tor gekommen, war nach dem Spiel zwiegespalten. „Auf der einen Seite habe ich mich sehr gefreut, denn es war mein Bundesliga-Debüt. Auf der anderen Seite bin ich sehr enttäuscht, denn wir haben alles versucht“, zitiert ihn der Kicker. Die eigene Leistung war dabei auch nicht so stark, dass er den Stammkeeper so unter Druck setzen könnte.

RB Leipzig will Spitzenmannschaft werden

Für die gesamte Mannschaft gilt es jetzt weiterhin, sich an die hohe Taktzahl zu gewöhnen. „Wir müssen Lösungen im Dreitagesrhythmus finden. Das wussten wir vor der Saison, aber wenn man eine Spitzenmannschaft werden will, muss man diesen Weg gehen. Ich bin weit davon entfernt, den zu verlassen, weil ich einmal zuviel oder zuwenig rotiert habe“, machte Hasenhüttl klar. Dass er dafür von elf Spielern neun Neue aufstellte, zeigt auch den Mut zur Veränderung. Schließlich war Hasenhüttl in der letzten Saison der Trainer mit den wenigsten Wechseln.