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RB Leipzig„Wie Affen im Zirkus”: Reaktionen zur Corona-Pandemie bei RB Leipzig und in der Bundesliga

Von (RBlive/ukr/dpa)
13.03.2020, 18:01
„Tausche Tickets gegen Klopapier”: das Geisterspiel-Gespenst.
„Tausche Tickets gegen Klopapier”: das Geisterspiel-Gespenst. imago/Sven Simon

Es dauerte bis zum späten Freitagnachmittag, bis die DFL ein Einsehen hatte und den 26. Spieltag doch noch absagte. Reaktionen aus der Fußball-Bundesliga:

Rafal Gikiewicz (Torhüter von Union Berlin bei Twitter): „Fußballer werden in dieser Situation behandelt wie Affen im Zirkus.”

„Fußball ist jetzt nicht das wichtigste, unsere Gesundheit steht im Vordergrund. Lieber jetzt zwei bis drei Wochen kein Fußball spielen, damit wir danach die Saison in aller Ruhe zu Ende spielen können. Bleibt gesund.”

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): „Es gibt Dinge im Leben, die wichtiger sind als Fußball. Natürlich würden wir in der Champions League gern die nächste Runde erreichen und in der Bundesliga so lange es geht, oben mitspielen. Aber bevor wir extreme Probleme mit Intensivbetten bekommen, der Menge der Infizierten nicht mehr Herr werden und kranke Menschen nicht mehr in dem Maße behandelt werden können, wie es nötig wäre”, sei es besser, mit Fußball auszusetzen.

„Das normale Leben steht über der Champions League. Wir sollten uns nicht so wichtig nehmen. Fußball ist nur eine Unterhaltungsbranche. Es ist entscheidend, dass es den Menschen gut geht und die Entwicklung des Virus nicht schlimmer wird. Wir wollen alle gesund sein und gesunde Familienmitglieder und Freunde haben. Das steht über den sportlichen Zielen, die wir haben.“

„Menschenansammlungen sollten zur Zeit eingeschränkt werden. Man muss in diesen Momenten an die denken, die es vielleicht schon haben oder die, denen es schlecht geht, die es in Zukunft vielleicht kriegen.”

Thomas Hitzlsperger (Vorstandsvorsitzender VfB Stuttgart): „Ich begrüße die Entscheidung der DFL, weil die Gesundheit der Menschen vor den sportlichen & wirtschaftlichen Interessen stehen muss. In der am Montag anstehenden Mitgliederversammlung werden die Clubs darüber sprechen, wie wir weiter mit dieser Situation umgehen."

Thiago Alcantara (Mittelfeldspieler vom FC Bayern bei Twitter): „Das ist verrückt. Bitte hört auf herumzualbern und stellt euch der Realität. Um ehrlich zu sein, gibt es viel wichtigere Prioritäten als Sport.”

Karl-Heinz Rummenigge (Bayern-Vorstandschef): „Wenn diese Zahlung ausbleiben würde, wäre zu erwarten, dass zumindest viele kleine und mittlere Vereine finanzielle Probleme kriegen würden. Ein größerer dreistelliger Millionenbetrag steht im Feuer.”

„Profifußball in der größten Krise seiner Geschichte”

Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Geschäftsführung des BVB): „Das Präsidium der DFL hat eine Entscheidung getroffen, die es zu respektieren gilt – unabhängig davon, dass es sicher auch andere Ansätze gegeben hätte. Wir müssen das jetzt alle gemeinsam solidarisch tragen und am Montag die entsprechenden Ableitungen diskutieren. Gleichwohl gilt – auch abhängig von dem, was am Montag beschlossen wird –, dass sich der deutsche Profi-Fußball in der größten Krise seiner Geschichte befindet. Es steht zu hoffen, dass die Bundesliga-Klubs in den vergangenen Jahren so viel Substanz gebildet haben, dass alle diese Krise überstehen. Eine existenzielle Gefährdung von Borussia Dortmund ist nach allem, was wir heute einschätzen können, auszuschließen.”

Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): „Es ist die vernünftigste Lösung, in Anbetracht der rasanten und unübersichtlichen Entwicklung, auch den 26. Spieltag auszusetzen. Die Gesundheit aller steht an erster Stelle. Jetzt müssen wir alle einen kühlen Kopf bewahren und in der DFL-Sitzung am Montag gemeinschaftlich kluge und sinnvolle Entscheidungen im Sinne des Fußballs treffen."

Jerome Boateng (Abwehrspieler Bayern München): „Wir alle lieben dieses Spiel, aber am Ende gibt es weit wichtigere Dinge im Leben als Fußball. Es ist die richtige Entscheidung, jetzt zu stoppen und alles zu tun, um das Virus zu stoppen.”

Lukas Hradecky (Torhüter von Bayer Leverkusen): „Ich spiele lieber gesund als ungesund. Es ist eine schlimme Situation in der Welt.”

Fritz Keller (DFB-Präsident): „Der Fußball tritt in diesen Tagen einen großen Schritt zur Seite. Er ist und bleibt die schönste Nebensache der Welt, aber eben eine Nebensache, wenn es um die Gesundheit geht. Wir werden diese Ausnahmesituation auch nutzen, um das Verhältnis zwischen Fans, Verbänden und Vereinen zu reflektieren, uns dabei selbstkritisch hinterfragen und den weiteren Dialog vorbereiten. Denn wir alle, denen viel am Fußball liegt, müssen gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen zusammenstehen.”

Oke Göttlich (Präsident FC St. Pauli): „Wir haben eine absolute Ausnahmesituation, die gilt für die Lufthansa und alle anderen Betriebe und die gilt auch für den FC St. Pauli.”

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): „Ich habe keine Lust, dass jeder seinen Senf dazu gibt. Wir müssen damit angemessen umgehen und die Experten machen lassen. Die haben es schwer genug, gute Entscheidungen zu fällen.”

Josip Brekalo (Stürmer vom VfL Wolfsburg): „Es geht um Leben, es gibt eine Pandemie: Es ist klar, dass man dann nicht zu 100 Prozent da sein kann im Kopf.”

Hansi Flick (Trainer FC Bayern München): „Ich habe speziell für meine Frau und mich keine Bedenken. Aber jeder hat in der Familie einige, die einem am Herzen liegen, die auch zur Risikogruppe gehören.”