RB LeipzigFanverband über Kommunikationsprobleme und Lösungen
Im gestrigen ersten Teil des Interviews mit rb-fans.de äußerte sich eine Fanvertreterin zum Selbstverständnis als Sprachrohr aller Fans und die Beziehung zum Verein. Besonders Bannerthema und Stadiondiskussion blieben in Erinnerung, die auch für Unstimmigkeiten zwischen Fanverband und Fangruppen gesorgt hatten. Im zweiten Teil des Interviews geht es konkreter um die ausgetretenen Gruppierungen.
Unterschiedlichen Begründungen für Austritte
Mitunter seien Generationenkonflikte dafür verantwortlich, dass die Zusammenarbeit beendet wurde. In früheren Zeiten habe sie ähnlich gehandelt, erzählt Fanvertreterin Nicole aus ihrer zeit als Fan der BSG Chemie. Allerdings war man auf Seiten des Fanverbands zuvor davon enttäuscht, keine Öffnung der Gruppen für Argumente der anderen Seite gespürt zu haben. Zuletzt seien durch Gespräche wieder Brücken gebaut worden. Denn auch die „jungen Wilden“ seien ein wichtiges Aushängeschild und der Fixpunkt in der Szene.
In den Statements zum Austritt der verschiedenen Gruppen Klarheit habe der Fanverband Klarheit vermisst. Diese konnte durch anschließende Gespräche geschaffen werden. So gingen die Gründe manchmal auf persönliche Befindlichkeiten zurück, die zuvor nicht deutlich geäußert worden seien. In diesem Fall rät der Fanverband jedem: „Wenn es Probleme gibt: Reden, reden, reden! Es darf nicht eskalieren, es darf nicht so sein, dass man sich in letzter Konsequenz nichts mehr zu sagen hat. Immer den Mund aufmachen.“
Vertrauen Schritt für Schritt wiedergewinnen
Die Fanvertreterin ließ auch durchblicken, dass man eigene Fehler bei der Kommunikation erkannt hat. Zwar kritisierte sie auch die Berichterstattung zum Fanverband, letztlich habe diese aber auch Probleme aufdecken können. Man zeige Verständnis für die ausgetretenen Fanclubs. Es gelte nach wie vor, die Interessen aller Fans zu vertreten. Egal ob Mitglied im Fanverband oder organisiert in einem Fanclub.
Eine Rückkehr der ausgetretenen Gruppen sei in jedem Fall möglich und willkommen. Der Fanverband versuche dabei, mit eigener Leistung dafür zu werben, indem er Faninteressen mit dem Verein möglichst gut umsetzt. Außerdem sehe man sich in der Pflicht, aktiv auf die Fanclubs zuzugehen. Ziel sei es, geschlossener zu stehen und auch mit mehr Input umgehen zu können.
Fanversammlung offen für alle Fans
Schließlich wirbt der Fanverband für die Fanversammlung am 12. November auf der Alten Messe. Dort könne jeder sein Anliegen loswerden und sich mit Fanverband und Fanversammlung vertraut machen. Zu Gast sind auch ASB, Polizei und mit Enrico Hommel und Florian Scholz Vertreter des Vereins.