RB Leipzig„Perspektivisch gerne mal Champions League“: RB Leipzig will Frauenfußball aufmischen
Der Frauenfußball lief bei RB Leipzig bislang noch eher unter dem Radar. Das ändert sich gerade. Zum einen steht die Mannschaft in der 2. Bundesliga in der kommenden Saison mehr im Fokus, wenn prominente Klubs wie Borussia Mönchengladbach, Arminia Bielefeld, Carl-Zeiss Jena oder die Vertretungen der Topvereine Wolfsburg und Potsdam die Gegner sind (zum Spielplan).
Zum anderen gilt RBL als einer der Klubs, die die Szene in den kommenden Jahren aufmischen können. RB hat in den vergangenen zwei Jahren viel Geld in Frauenfußball investiert und passend dazu wagt sich der Klub nun auch öffentlich aus der Deckung. Viola Odebrecht, seit einem Jahr Leiterin des Frauen- und Mädchenfußballs bei RB, weiß als Weltmeisterin und Champions-League-Siegerin, wovon sie spricht. „Wir werden den Frauenfußball weiter professionalisieren”, kündigte die 37-Jährige selbstbewusst in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Print) an.
RB Leipzig Frauenfußball-Chefin: „Wir können hier aus dem Vollen schöpfen”
Als Ziele gab sie so selbstbewusst, wie nie zuvor von einem Verantwortlichen aus dem Klub gehört, aus, „in den kommenden Jahren erste Bundesliga und perspektivisch gerne mal Champions League” spielen zu wollen. Das ist als Aufsteiger in die 2. Liga durchaus eine Ansage. Odebrecht lobt den Stellenwert, den Frauenfußball bei Rasenballsport genieße, und die Möglichkeiten, die die Mannschaft mit einem hochprofessionellen Trainerteam und dem engen Draht zu den Männer-Profis habe. „Wir können hier aus dem Vollen schöpfen”, sagte sie.
Das Team von Trainerin Katja Greulich deutete beim 6:0-Landespokalsieg gegen Lokalrivale FC Phönix an, dass die auf sechs Positionen verstärkte, junge Mannschaft analog zu den Männern für Furore sorgen könnte. „Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen, sie haben Freude am Ball”, lobte Greulich und rühmte den „sehr guten Mix” aus erfahrenen Spielerinnen und Youngstern mit viel Potenzial.
Trainerin Greulich über Talent Misch: „Das soll der Weg sein”
So wie die erst 15 Jahre alte Lea-Sophie Misch. „Es war von mir eine Bauchgefühl-Entscheidung, sie erstmals in einem Pflichtspiel einzusetzen. Sie hat gezeigt, dass sie dem Druck standhalten kann”, freute sich Greulich. Misch machte eine gute Partie im offensiven Mittelfeld. „Das soll der Weg sein, dass wir solche jungen Spielerinnen von uns reinbringen”, sagte die Trainerin.
Ob das in dieser Saison bereits reicht, um an der Tabellenspitze der 2. Liga Nord mitzuspielen? Das wollte Greulich auf dem Vorstadt-Sportplatz in Taucha nach dem Pokalsieg nicht beantworten. „Wir haben noch einiges zu tun, um auch über 90 Minuten guten Fußball zu zeigen”, sagte die gebürtige Leipzigerin. In Osterburg in der Altmark arbeitet das Team gerade an den Grundlagen für die neue Spielzeit, die für RB am 4. Oktober bei Wolfsburg II beginnt. Eine Saison, in der man die RB-Frauen dringend im Auge behalten sollte. (RBlive/ukr)