RB LeipzigDas war's für Marsch! RB Leipzig gibt Trennung vom Chefcoach bekannt
RB Leipzig und Chef-Trainer Jesse Marsch gehen getrennte Wege. Das teilte der Elfte der Fußball-Bundesliga zwei Tage nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Union Berlin mit. Beide Seiten hätten sich einvernehmlich darauf verständigt, die Zusammenarbeit zu beenden. Die Entscheidung sei das Ergebnis "einer tiefgehenden Analyse und intensiver Gespräche". Nach der dritten Ligapleite in Serie und den zuletzt enttäuschenden sportlichen Leistungen war die Entscheidung für die Verantwortlichen offenbar alternativlos, um den weiteren Abwärtstrend zu stoppen.
Noch in der Nacht vom Freitag auf Samstag analysierten Trainer und Klubboss die vermaledeite Lage. Durch die kopflose Leistung des Teams bei Union – ein Offenbarungseid der Mannschaft – hatte auch Marsch keine Argumente mehr für eine weitere Zusammenarbeit. Das Vertrauen, das er noch am Donnerstag spürte, wich durch die Zäsur in der Alten Försterei jäh. Der Mannschaft wurde die Entscheidung an diesem Sonntagmorgen mitgeteilt.
Co-Trainer Achim Beierlorzer soll das Team nun im kommenden Heimspiel gegen Manchester City am Dienstag (18.45 Uhr) in der Champions League coachen. Und vielleicht auch bis zur Winterpause den Platz warm halten. RB will zeitnah einen Nachfolger bekannt geben. Das Training an diesem Sonntagvormittag übernimmt zunächst wieder Interimstrainer Marco Kurth, weil sich Beierlorzer noch in Quarantäne befindet.
RB Leipzig: Das sagt Oliver Mintzlaff zur Trennung von Jesse Marsch
„Die Trennung von Jesse Marsch ist uns nicht leichtgefallen, denn ich schätze Jesse als Mensch und Trainer sehr", sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, der den Coach seit 2015 bei den New York Red Bulls gefördert hatte. "Es ist schade, dass es in dieser Konstellation nicht wie erhofft geklappt hat und dieser Schritt nun notwendig wurde, weil leider die gewünschte Entwicklung und somit auch die notwendigen Ergebnisse für unsere Saisonziele ausgeblieben sind.”
RB laufe den eigenen Ansprüchen hinterher und wolle jetzt mit dieser Entscheidung einen neuen Impuls setzen. Mintzlaff richtete auch einen Appell an die Profis. "Unabhängig davon sehe ich aber nun auch unsere Spieler in der Pflicht und erwarte von unserer sportlich durchaus sehr starken Mannschaft, dass sie konstanter als zuletzt ihr Potenzial und ihre Qualität auf dem Platz abruft."
Jesse Marsch über seine Trennung von RB Leipzig
Auch Jesse Marsch äußerte sich in der Vereinsmitteilung zu seinem Aus. "Bis zuletzt hatte ich die Hoffnung, dass wir nach einem unruhigen Start in die Saison und wechselhaften Auftritten als Gruppe zu mehr Geschlossenheit und Stabilität finden und das sprichwörtliche Ruder herumreißen. Leider haben wir das nicht geschafft." Nach einem Gespräch mit Oliver Mintzlaff sei der gemeinsame Entschluss gefasst worden, auf der Trainerposition eine Veränderung vorzunehmen. Dass seine Zeit langsam abgelaufen ist, hatte der US-Amerikaner zuletzt selbst geahnt, als er während einer Pressekonferenz die Frage in den Raum stellte: „Ist es eine Möglichkeit, dass es nicht genau passt?”
Wie es bei RB Leipzig in Sachen Trainersuche weitergeht, ist derzeit noch unklar. Einen glasklaren Favoriten auf den Posten gibt es nicht. Jesse Marsch könnte dagegen schon den nächsten Karriereschritt vor Augen haben. Er wird als Assistenz-Coach von Ralf Rangnick bei Manchester United gehandelt.