RB Leipzig„Er ist ein Spezialspieler”: Ex-Barca-Profi Ilaix Moriba gibt gegen Bochum vielversprechendes Debüt für RB Leipzig
Er war der Letzte auf der Liste der Spieler, die Jesse Marsch in dieser Saison noch nicht eingesetzt hatte. Nun ist auch er von ihr verschwunden. Die Rede ist von Neuzugang Ilaix Moriba, der im Sommer für 16 Millionen Euro vom FC Barcelona gekommen ist und und nun zu seinem ersten Einsatz kam. Er durfte gegen Bochum ran.
Moriba: mit Verve und exzellenter Technik
Marsch setzte den Teenager in der 79. Minute für Kevin Kampl ein. Ein Einsatz ohne allzugroßes Risiko, denn zu diesem Zeitpunkt stand es nach den Toren von Andre Silva (70.) und den zwei Treffern von Christopher Nkunku (73., 78.) bereits 3:0. Vom Aufsteiger war keine entscheidende Gegenwehr mehr zu erwarten.
Der junge Spanier ließ erkennen, dass er im zentralen defensiven Mittelfeld jede Menge Potenzial mitbringt und für die Zukunft eine Startelfoption ist. Sicher am Ball, mit Verve, Körper, Übersicht und Zug zum Tor sowie exzellenter Technik, was bei einem Abgänger der mythischen Barca-Nachwuchsschule "La Masía" aber auch zu erwarten war. "Er ist ein Spezialspieler", sagte Marsch später. "Er kann einfache Wege erkennen, er hat eine sehr gute Ballbehandlung." Aber, so der US-Amerikaner weiter, "er muss sich an die Intensität in der Bundesliga gewöhnen." Die sei nunmal anders als in Spanien. "Er hat eine gute Entscheidung getroffen, herzukommen. Wenn er seine Qualitäten mit der Physis kombiniert, die man hier braucht, dann kann er ein richtig guter Fußballer werden."
"Er muss Geduld haben"
Moriba war zuletzt unzufrieden gewesen, dass er nach seinem Wechsel in die Bundesliga und an den Cottaweg keine Einsatzminuten bekommen hatte. In Spanien, speziell im Umfeld des katalanischen Klubs, war sein Umzug nach Deutschland bereits kritisch beurteilt worden. Die AS, Spaniens zweitgrößte Sporttageszeitung, hatte bereits getitelt: "Moriba im Niemandsland!“.
„Er muss Geduld haben“, wiederholte Marsch seine Aussagen vom Freitag vor dem Bochum-Spiel und verwies auf Moribas Unruhe: "Er will alles schnell und sofort erreichen, aber er ist erst 18", sagte der US-Coach. "Bei so einem Kader muss er sich aber jede Minute verdienen."
Bei seiner Vorstellung in Leipzig hatte Moriba noch gesagt: "Ich will selber nicht irgendein Spieler sein, ich will Geschichte schreiben im Fußball." Danach wirkte er in den Trainings aber teils irritiert von der Intensität des deutschen Fußballs. In den öffentlichen Trainingseinheiten war zu sehen, wie schwer es ihm fiel, zu lernen, im Red-Bull-Stil Ball und Gegner zu jagen. "Aber er trainiert jetzt sehr gut, das ist für uns alle ein gutes Zeichen", betonte Marsch auf der Pressekonferenz vor der Partie. Ihm seinen ersten Einsatz zu ermöglichen, war ebenfalls ein Zeichen. Ebenfalls ein gutes. (RBlive/hen/ukr)