RB Leipzig„Erfolg ist eine Treppe, keine Tür”: Wie RB Leipzig das 0:5 aufarbeitet
Julian Nagelsmann hat nach dem 0:5 von RB Leipzig bei Manchester United keine großen Reden vor der Mannschaft geschwungen und auch keine Einzelgespräche geführt. „Wir haben am Donnerstag nur trainiert”, sagte der Cheftrainer. „Es ist auch mal wichtig, dass die Spieler nach so einem Erlebnis in Ruhe gelassen werden, sich ihre eigenen Gedanken machen und sich sammeln können.”
Nagelsmann: „Wir haben eine Stufe zurückgemacht”
Nagelsmann selbst arbeitete die Rekordpleite für sich wie folgt auf: „Wir haben schöne Dinge in dem Buch RB Leipzig geschrieben, jetzt gibt es auch eine Seite, die nicht so schön ist”, sagte der Trainer. Und behalf sich mit einer Metapher, um das Negativerlebnis für sich, das Team und den gesamten Klub einzuordnen:
„Erfolg ist eine Treppe und leider keine Tür”, philosophierte Nagelsmann. „Wir sind schon durch die Tür gegangen, aber wir müssen uns immer wieder daran erinnern, dass wir weiter Treppen steigen müssen. Jetzt haben wir eine Stufe zurückgemacht, um zu gucken, wo es hingeht. Nun müssen wir wieder ein paar Stufen nach vorn gehen.”
Untypische Fehler, zu geringes Spieltempo
Der Coach schaute sich die Partie am Donnerstagmorgen noch einmal in Gänze an. „Es ist nicht typisch für uns, dass wir am Ende einbrechen. Vor den letzten drei Toren haben die Jungs Fehler gemacht, die wir normalerweise nicht machen”, sagte der 33-Jährige. Bis zum Debakel von Manchester hatte Rasenballsport in dieser Saison noch kein Gegentor in der Schlussviertelstunde bekommen.
Neue Analyseerkenntnisse aus dem Videostudium der ersten 75 Minuten waren, dass viele Spieler viel zu lange Ballhaltezeiten hatten. „Unser Spieltempo war zu gering, und wenn das Tempo stimmte, waren die Aktionen sehr fehleranfällig”, kritisierte der Trainer.
An diesem Freitag wollen Nagelsmann und seine Co-Trainer mit ausgewählten Spielern individuell Szenen analysieren. Eine große Nachbesprechung in voller Mannschaftsstärke wird es nicht geben. Stattdessen muss sich das Team schon wieder auf die schwere Aufgabe bei Borussia Mönchengladbach (Sa., 15.30 Uhr) vorbereiten. „Wir können es jetzt eh nicht mehr vergessen machen. Wir schauen lieber nach vorn. Das ist der bessere Weg.” (RBlive/ukr)