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RB LeipzigFabio Coltorti: Nach seinem Abschied von RB Leipzig fuhr er im Bulli 27 Stunden nach Spanien

Von (RBlive/ukr) 25.04.2020, 11:25
„Es ist schon witzig, dass diese Aktion das Markanteste meiner 20-jährigen Torwartkarriere ist”: Fabio Coltorti über sein legendäres 2:1 gegen Darmstadt. 
„Es ist schon witzig, dass diese Aktion das Markanteste meiner 20-jährigen Torwartkarriere ist”: Fabio Coltorti über sein legendäres 2:1 gegen Darmstadt.  imago/Picture Point LE

Routinierte Torhüter haben offenbar ein Faible für VW-Busse und für lange Fahrten im Bulli. Als Andreas Reinke 2003 bei Werder Bremen anheuerte, bewältigte er die 2800 Kilometer von seinem vorherigen Klub Murcia in die Hansestadt in drei Tagen. „Ich habe alle meine Sachen und einen kleinen Weinvorrat in den Bus geschmissen und bin erst mal bis nach Barcelona gefahren. Nach drei Stunden am Strand ging es weiter. Dann noch einen Nachmittag in einem französischen Bergdorf, etwas Stau vor Lyon und schon war ich in Kaiserslautern, wo ich noch schnell einen Freund zum Geburtstag überraschen konnte. Abends kam ich in Bremen an und hatte am nächsten Morgen mein erstes Training bei Werder. Das war mein Sommerurlaub”, berichtete er einst dem Fußballmagazin Rund.

Fabio Coltorti, langjähriger Torhüter von RB Leipzig, verriet nun in einem Interview anlässlich seines fünfjährigen Tor-Jubiläums gegen Darmstadt, dass er ebenfalls mit seinem VW-Bus nach Spanien gefahren ist, um alles hinter sich zu lassen – und zwar nonstop. „Als mein Karriereende feststand, habe ich meine Sachen aus meiner Wohnung in Leipzig in mein Auto gepackt, bin 27 Stunden nach Hause gefahren und lebe jeden Tag zufrieden und glücklich”, sagte er im Gespräch mit RB. Coltorti lebt in Marbella an der Costa del Sol, das sind ebenfalls knapp 2800 Kilometer. Seinen orangefarbenen VW-Bus von 1971 gönnte er sich 2016 zum Aufstieg.

Damals war auch Frust dabei, weil er eigentlich vorhatte, noch ein Jahr zu bleiben, das aber an Vertragsstreitigkeiten gescheitert sein soll. Ein zuvor angekündigtes Abschiedsspiel fand nie statt.

Meditation, Yoga, Tennis-Partner seiner Tochter: Das neue Leben des Fabio Coltorti

Doch Coltorti gewann Abstand von RB und vom Fußballgeschäft und ist nach fast zwei Jahren als Privatier völlig mit sich im Reinen. Der Schweizer beschäftigt sich mit Yoga und Meditation und unterstützt seine Tochter Adriana, die ein großes Tennistalent ist. „Ich habe selbst quasi von eins an Tennisspielen gelernt, sodass ich Adriana nun als Sparringspartner etwas besser im Training unterstützen kann. Aber es wird nicht mehr lange dauern und ich werde keine Chance mehr gegen sie haben”, berichtet der 39-Jährige, der es mit RB von der Regionalliga bis in die Bundesliga schaffte.

Sein legendäres Tor zum 2:1 gegen Darmstadt ist für Coltorti eine schöne Gelegenheit, Kontakt nach Leipzig zu halten. „Es ist schon witzig, dass diese Aktion das Markanteste meiner 20-jährigen Torwartkarriere ist”, sagt er. „Für mich ist vor allem das Schöne daran, dass dieses Tor ein Verbindungspunkt ist, der mich immer wieder mit Menschen zusammenführt. Ich weiß, dass es gerade den Fans sehr, sehr viel bedeutet und habe deshalb nichts dagegen, wenn es einmal im Jahr zelebriert wird.”