RB Leipzig"Ich ziehe den Chapeau Claque!" Experten schwärmen von RB Leipzigs Abwehrchef Dayot Upamecano
Die schönste Schwärmerei kam natürlich vom Trainer. Nach 90 Minuten Galavorstellung von Dayot Upamecano beim 2:1 von RB Leipzig im Viertelfinale der Champions League gegen Atletico Madrid, zog Julian Nagelsmann den Hut vor der überragenden Leistung seines Abwehrchefs gegen die Brecheroffensive des Gegners. Was - ganz der RB-Coach - nicht ohne Gag auskam. Hut wäre viel zu einfach. Nein, Nagelsmann zog den "Chapeau Claque", einen Klappzylinder.
Konzentriert bis zur letzten Minute
Anonsten aber feierte er den Abend des 22 Jahre alten Franzosen mit ernstgemeinten Sätzen. Diesen u.a.: "Heute war er im Beast-Modus. Er hat normalerweise immer mal Situationen, wo er leichtsinnig ist. Das hat er heute gar nicht gehabt. Seine Leistung war wirklich herausragend, offensiv wie defensiv. Er war von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert."
Oder diesen: "Er hat keinen merklichen Fehlpass gespielt, hat gut vorgedeckt und sich von Diego Costa nicht reizen lassen, der immer wieder Fouls ziehen wollte."
Und diesen: "Ich hab' vor der Saison mal zu ihm gesagt, dass er für mich einer der am höchsten gerankten Verteidiger in Europa ist und in die absolute Weltspitze kommen soll. Dafür müssen seine Spiele auf dem Niveau wie heute stattfinden."
Luís Figo applaudiert
Allein blieb er mit der Eloge nicht. Gary Lineker etwa, mittlerweile eine Art Oberhofanalytiker im virtuellen Interpretationsraum des Weltfußballs, twitterte während der Partie, die RB Leipzig 2:1 gewann: "Highlight des Spiels bisher ist es, dem überragenden Dayot Upamecano zuzuschauen." Der frühere Topstürmer der englischen Nationalmannschaft sagte "Upa" eine "großartige Zukunft" voraus. "Superb mit und ohne Ball".
Spätestens mit dem Halbfinal-Einzug sind die Topvereine in Europa jetzt über Upamecano im Bilde - und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der zum "Man of the Match" gewählte Abwehrmann RB verlassen wird. Nur gut für die Sachsen, dass sie kürzlich seinen Vertrag á la Timo Werner vorzeitig bis 2023 verlängert haben, um ihn kommende Saison nicht ablösefrei abgeben zu müssen. Im Gegenzug soll seine Ausstiegsklausel von 60 auf 42 Millionen Euro reduziert worden sein.
So langsam Abschiednehmen heißt es deshalb in Leipzig am Cottaweg aber trotzdem, wenn selbst ehemalige Topstars wie Luís Figo (Barcelona, Real Madrid) nach dem Spiel posteten, Upamecano sei ein "großartiger junger Spieler".
(RBlive/hen)