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RB LeipzigJulian Nagelsmann genervt von Krisenstimmung bei RB Leipzig

Von (RBlive/msc)
30.01.2020, 15:12
Julian Nagelsmann sah sich gezwungen, vor dem Gladbach-Spiel nochmal über Starfriseure und Sportdirektoren zu sprechen.
Julian Nagelsmann sah sich gezwungen, vor dem Gladbach-Spiel nochmal über Starfriseure und Sportdirektoren zu sprechen. imago/Picture Point LE (Symbolbild)

Bei RB Leipzig wurde nach dem 0:2 gegen Frankfurt so viel über Friseurtermine und eine Trainerkritik gesprochen, dass die Tabellenführung in der Bundesliga schon in Vergessenheit geriet. Trainer Julian Nagelsmann hatte am Donnerstag bei der Pressekonferenz gar den Eindruck, bei einem „Krisenverein” zu arbeiten. Der RB-Trainer war angesichts der medialen Gemengelage rund um den Tabellenersten spürbar angefressen und genervt.

Was ist bei RB Leipzig los?

Der Besuch eines Londoner Barbiers im Teamhotel am Abend vor dem Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt war schon fast verebbt, als der ehemalige Sportdirektor Ralf Rangnick auf den Plan trat und die Aktion als „dekadent” verurteilte. Der Red-Bull-Berater sprach daraufhin mit den Spielern, ohne Trainer Nagelsmann Bescheid zu geben.

Nagelsmann: „Rangnick muss nicht an meine Tür klopfen”

Das empfand Nagelsmann jedoch nicht als Eingriff in seinen Hoheitsbereich. „Ich empfinde das nicht als Affront. Wenn der Ralf zu einem Spieler wie Yussuf Poulsen geht, den er geholt hat, und ihm seine Meinung zu dem Friseurbesuch sagt, bin ich weit davon weg, dass er bei mir im Büro klopfen muss, um um Erlaubnis zu fragen, solange er keine taktischen Anweisungen gibt”, sagte der 32-Jährige.

Mit Ralf Rangnick, der im Sommer vor Nagelsmanns Amtsantritt vom Sportdirektoren-Posten zurückgetreten war, habe er darüber am Mittwoch gesprochen. „Wir haben die Dinge geklärt und Meinungen ausgetauscht. Dann haben wir uns die Hand gegeben, er ist aus dem Büro raus und ich habe das Training vorbereitet”, so der RB-Trainer.

Unglücklich, aber abgehakt: Nagelsmann will Sportliches nicht mit Nebensachen vermischen

Der umstrittene Friseurtermin sei für Nagelsmann erstens abgehakt und zweitens zu hoch gekocht. „Dass es nicht die glücklichste Aktion war, ist klar. Ich war auch am Freitag früh beim Friseur, aber das mache ich in Leipzig und fliege nirgends hin oder lasse jemanden einfliegen”, sagte er. Allerdings betrachte er die spontane Haarpflege auch nicht als Eklat. „Vielleicht tut eine Kopfmassage ja auch ganz gut. Der Grund für die Niederlage gegen Eintracht Frankfurt war es natürlich nicht, wir dürfen das nicht aufs Sportliche beziehen”, so Nagelsmann. 

Wenn das ein Skandal ist, geht's uns allen ziemlich gut.

Julian Nagelsmann über das Thema Friseurbesuch

RB-Coach „redet nunmal gerne”

Dass es überhaupt zu solchen Nebenkriegs-Schauplätzen kommt, liege nicht alleine daran, dass seine Spieler mit der Freitagabendplanung unglücklich agierten. „Da bin ich ganz selbstkritisch. Das liegt an mir, weil ich meine Fresse nicht halten kann", entgegnete er auf eine Nachfrage. „Ich habe schonmal gesagt, ich will mich nicht verstellen für den Trainerj0b. Und ich rede nunmal gerne." Hätte er nach dem Spiel nicht so sehr aufgetragen, wie es seine „Gipfelkreuz-Metapher” vermuten ließ, wäre das Ergebnis ein anderes gewesen. „Wenn ich sage, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben, es mit einem Sieg nicht geklappt hat, aber wir es beim nächsten Mal wieder versuchen, ist dieser Friseurbesuch kein Thema. Wenn das ein Skandal ist, geht's uns allen ziemlich gut.”