Marcel Halstenberg: Hochzeit statt Nationalmannschaft | RBLive

Marcel Halstenberg träumt weiter von der Nationalelf. „Man kann auch Ziel dazu sagen. Aber ich beschäftige mich damit nicht konkret. Es liegt nur in meiner Hand, mich durch Leistung in den Vordergrund zu spielen. Ob das dann tatsächlich für die Nationalmannschaft reicht, muss man dann sehen.“ Das erklärt er heute im Interview mit dem Kicker.

Allerdings gilt sein Traum nicht uneingeschränkt. Denn für den Confederations Cup im Juni hat sich der Linksverteidiger nicht extra frei genommen. „Anfang Juni feiern meine Frau und ich kirchliche Hochzeit. Es gibt ab und zu noch wichtigere Sachen im Leben als Fußball.“ Wird spannend, wie sich Marcel Halstenberg entscheidet, falls doch noch Jogi Löw anrufen würde. Peter Gulacsi fand letztes Jahr einen Weg, für seine Hochzeit die Vorbereitung auf die Europameisterschaft zu unterbrechen.

Marcel Halstenberg ist nach der Gelbsperre von Willi Orban im Spiel in Mönchengladbach der einzige Feldspieler, der in allen 22 Bundesligaspielen in der Startelf stand. Durchaus überraschend, da er in der vergangenen Saison immer mal wieder wegen leichter Beschwerden ausfiel. Auch in der Sommer- und Wintervorbereitung musste er phasenweise pausieren. Im Winter verließ Halstenberg zusammen mit Naby Keita sogar vorzeitig das Trainingslager in Portugal, um sich in Konstanz behandeln zu lassen.

Zurecht freut sich der 25-Jährige nun, dass er so konstant Einsatzzeiten bekommt. „Ich habe mich in meiner Karriere nie so frisch und fit gefühlt wie hier in Leipzig. Die Möglichkeiten und Voraussetzungen, die man als Spieler bei RB hat, sind unglaublich, sei es die Ernährung betreffend oder alle Aktivitäten rund ums Training“, erklärt er, warum er sich „sehr gut bei Kräften“ fühlt.

2015 habe Marcel Halstenberg laut Kicker ein Angebot von Mainz 05 gehabt. Stattdessen wechselte er aber innerhalb der zweiten Liga vom FC St. Pauli zu RB Leipzig. Entscheidend seien dafür regelmäßige Anrufe von Ralf Rangnick gewesen. „Ich habe gemerkt, dass er mich unbedingt verpflichten möchte. In den Gesprächen wurde mir schnell klar wurde, dass die Spielweise von RB Leipzig sehr gut zu meiner passt.“

Vor seinem Wechsel habe es vor allem bei seinem Bruder aber auch Skepsis gegeben, ob ein Wechsel zwischen zwei gegensätzlichen Klubs wie St. Pauli und RB Leipzig angebracht sei. Aber der Schwiegervater habe den Rat gegeben, sich mal vor Ort umzuschauen und dann zu entscheiden. „Danach bin ich in den Zug gestiegen, habe mir das Konzept angehört und die Perspektiven aufgezeigt bekommen. Da war für mich schnell klar, wie die Entscheidung ausfällt. Und wie man sieht, war es die absolut richtige.“

Eine richtige Entscheidung, die vielleicht in die Nationalmannschaft, aber vor allem auch in einen europäischen Wettbewerb führen könnte. Diesbezüglich hält sich Marcel Halstenberg aber noch bedeckt. Die Champions League sei „Traum und Ziel für jeden Fußballer“. Aber man schaue nur von Spiel zu Spiel. „Wenn es dann zum Schluss für die Champions League oder auch die Europa League reicht, wäre es auf jeden Fall eine großartige Saison für uns alle.“ Und wenn es am Ende eine Terminkollision zwischen Hochzeit und Nationalmannschaft gäbe, würde sich sicherlich auch eine Lösung finden lassen..