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RB LeipzigRangnick fiebert beim Halbfinale von RB Leipzig mit: „Sehe mich noch als Teil des Teams”

Von Ullrich Kroemer 17.08.2020, 07:30
„Auch ich halte Paris für den Favoriten in diesem Spiel”: Ralf Rangnick.
„Auch ich halte Paris für den Favoriten in diesem Spiel”: Ralf Rangnick. Jan Woitas/zb/dpa

Wenn Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel am Dienstag im Halbfinale der Champions League zwischen RB Leipzig und Paris St. Germain aufeinandertreffen, schaut Ralf Rangnick genau hin. Der 62-Jährige prägte beide Trainer mit. Seinen früheren Ulmer Spieler Tuchel, der ebenso wie Nagelsmann seine Spielerkarriere früh wegen Verletzungen beenden musste, hatte er einst zum U15-Trainer des VfB Stuttgart gemacht, als der noch nebenbei als Barkeeper jobbte.

Nagelsmann wurde von Rangnicks Spielidee beeinflusst, als der als ganz junger Nachwuchstrainer nach Hoffenheim wechselte, wo Rangnick Chefcoach war. 2018 lotste er Nagelsmann nach Leipzig, wo der 2019 begann und sich beide austauschten – wenn auch nicht so intensiv wie ursprünglich angedacht.

Rangnick über Paris: „Das ist jetzt eine Gruppe, die beweisen will, dass sie Titel gewinnen kann”

Vor dem Aufeinandertreffen der beiden deutschen Ausnahmetrainer sagte Rangnick, der sich vor zwei Wochen von den Red-Bull-Ämtern zurückzog, der MZ/RBlive: „Man kann beide Trainer und ihre aktuelle Arbeit nicht vergleichen, weil die Anforderungsprofile bei den Klubs völlige andere sind. Thomas Tuchel hatte in Paris vom ersten Tag an die Aufgabe, aus einer Ansammlung von internationalen Superstars eine Einheit zu formen.” Das sei ihm über die vergangenen zwei Jahre „außergewöhnlich gut” gelungen, bewertet Rangnick. Nach Paris‘ Siegen gegen den BVB und Bergamo beobachtete er echte Freude und inzwischen auch Hingabe bei Einzelkönnern wie Neymar.

„Das ist jetzt eine Gruppe, die beweisen will, dass sie Titel gewinnen kann, und das ist das Verdienst des Trainers”, sagt der langjährige Leipziger Sportdirektor und Trainer. „Julian Nagelsmann hingegen hat bei RB vor einem Jahr eine intakte Mannschaft ohne einen einzigen echten Superstar übernommen und weiterentwickelt. Völlig unterschiedliche Aufgaben, die jeder für sich herausragend löst.”

„Paris in der Defensive verwundbar”

Auch Rangnick hält Paris für den Favoriten in diesem Spiel, „weil die Qualität der Weltklasse-Individualisten in vorderster Linie wie Angel di Maria, Kylian Mbappé und eben Neymar noch einmal etwas besser ist als bei RB und das Team eben geschlossen auftritt”, sagt Rangnick, betont aber: „Ich sehe sie in der Defensive, insbesondere über die Außenverteidigerpositionen, verwundbar.” Wenn RB ein frühes Tor gelinge und die Leipziger ihre Konterstärke ausspielen könnten, sei auch ein weiterer Außenseiter-Triumph vorstellbar.

Rangnick schaut sich das Duell der beiden Toptrainer in Ruhe von Leipzig aus im Fernsehen an. „Ich freue mich sehr für die Mannschaft”, sagt er und fühlt sich trotz seines Rückzugs von den Red-Bull-Ämtern nach wie vor zu RBL gehörig. „Das Champions-League-Turnier gehört ja noch zur alten Saison, und somit fiebere ich natürlich von Leipzig aus mit und sehe mich für diese Spiele noch als Teil des Teams.” (RBlive/ukr)