RB LeipzigTimo Werner ist in der Champions League bisher nur auswärts erfolgreich

Wenn auswärts die Hymne der Champions League erklingt, läuft Timo Werner zur Hochform auf. In seiner immer noch jungen Karriere hat der Fußball-Nationalspieler von RB Leipzig fünf Tore in insgesamt sieben Spielen der Königsklasse geschossen. Das ergibt eine Quote von 71 Prozent. Besser sind aktuell nur die Weltstars Lionel Messi (82 Prozent) und Cristiano Ronaldo (77 Prozent).
Doch vor dem Heimauftakt der diesjährigen Champions League gegen den schwächelnden ehemaligen Branchenriesen Olympique Lyon aus Frankreich hat Werner ein Problem. Er kann auf der ganz großen Bühne bisher eben nur auswärts: Sämtliche Tore in der Champions League erzielte Werner in fremden Stadien, zuletzt zwei beim 2:1 in Lissabon. 225 Minuten brauchte er auswärts für fünf Treffer und trifft alle 45 Minuten. In der Red Bull Arena blieb er bisher 195 Minuten lang ohne Tor.
Timo Werner mit veränderter Rolle bei RB Leipzig
Ein Grund liegt in Werners sehr von Geschwindigkeit geprägtem Spiel. Auswärts ergeben sich mehr Räume, mehr Umschaltmomente. Der Stürmer kann seine Schnelligkeit besser ausspielen. Deshalb hat Julian Nagelsmann an Werners Stil gefeilt. „Seine größte Qualität ist sein Tempo. Wenn er zu viel an der letzten Linie steht, kann er nicht beschleunigen“, erklärte der RB-Coach.
Schon in den wenigen Monaten unter Nagelsmann hat sich Werners Spiel verändert. Der 23-Jährige lässt sich deutlich tiefer fallen, sucht nicht mehr in jeder Aktion den Abschluss. Kurzum: Werner ist ein kompletterer Stürmer geworden – und mit wettbewerbsübergreifenden sieben Toren in acht Spielen sogar erfolgreicher.
„Timo versucht, sich mehr am Kombinationsspiel zu beteiligen. Er sieht, dass es viele vorbereitende Situationen gibt. So kriegt er seine Stärke besser auf den Platz“, betont Nagelsmann. Und die benötigt RB gegen Lyon dringend. Denn die Mannschaft will zeigen, dass die Niederlage gegen Schalke (1:3) ein Ausrutscher war.
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Emil Forsberg für Werners Spiel sehr wichtig
Dafür wäre es hilfreich, wenn Timo Werner seine diesjährigen Statistiken ausbauen könnte. Nagelsmann sieht in seinem Stürmer für die Partie gegen Lyon einen „bedeutenden Spieler. Es wäre wichtig, wenn er funktioniert. An seine bisher sehr gute Quote darf er sehr gern anknüpfen.“
Viel wird nicht nur von Werner, sondern auch von dessen bevorzugtem Passgeber Emil Forsberg abhängen. Dass Spiel gegen Schalke hat gezeigt, dass die Leipziger Offensive in vielen Situationen von den Ideen des schwedischen Nationalspielers abhängt. „Schalke war auf keinen Fall ein Knacks für uns“, sagte Forsberg und blickte auf das Lyon-Spiel: „Und das werden wir den Fans auch beweisen. Wir haben gute Zocker in der Mannschaft, werden mit dem Ball ein besseres Spiel abliefern.“