RB LeipzigZsolt Löw hat als Co-Trainer bei RB Leipzig mehr Mitsprache als woanders
Obwohl die Co-Trainer der Fußballnation selten im Rampenlicht stehen, erfüllen sie eine immer wichtigere Funktion, überleben nicht selten mehrere ihrer Chefcoaches. Zsolt Löw begann unter Ralf Rangnick als Assistent und berichtet der SZ über die Arbeit im Trainerstab bei RB Leipzig.
Zsolt Löws Rolle im Trainerstab
Die erfolgreiche Spielphilosophie bei RB Leipzig ist unter den vergangenen Trainern im Kern konstant geblieben. Spektakulären Tempofußball in Angriff und Verteidigung zeichneten die Mannschaft sowohl unter Andreas Zorniger, Ralf Rangnick, als auch Ralph Hasenhüttl aus. Dabei verlassen sich die prominenten Cheftrainer für die Details im Hintergrund auf ihren Trainerstab.
Zsolt Löws übernimmt im Trainingsbetrieb einen Großteil der aktiven Trainerrolle. In der Interaktion mit der Mannschaft ist er meist verantwortlich, Übungen zu erklären und korrigieren. Ralph Hasenhüttl ziehe sich dann in die Beobachterrolle zurück, könne so das große Ganze steuern. Außerdem übernimmt Löw die Videoanalyse nach den Spielen. Eine mittlerweile übliche Rollenverteilung in der Bundesliga.
Enge Verbindung zu Ralf Rangnick
Ralf Rangnick ist einer mit vielen Kontakten an alten Wirkungsstätten. Anstelle eines prominenten Gesichts präsentiert er gerne unpopuläre Ideen, wenn er aus früheren Begegnungen von ihrer Qualität überzeugt ist. Einige Spieler im RB-Kader haben bereits für Hoffenheim gespielt, aber auch Zsolt Löws Verbindung zu Ralf Rangnick begann noch als Spieler.
Im Interview mit SPOX gab der Ungar zum Besten, sich einen Wechsel von Hansa Rostock zum damaligen Viertligisten TSG Hoffenheim gar nicht vorstellen zu können. Ralf Rangnick sei hartnäckig gewesen, habe ihn schlussendlich doch überzeugt. Anschließend habe der ihn über die Stationen FC Liefering und Red Bull Salzburg schließlich zu seinem Co-Trainer bei RB Leipzig gemacht.
Von dessen Detailversessenheit ist Löw absolut überzeugt. Obwohl Rangnick zum Zeitpunkt von Löws Verpflichtung als Assistent in seiner Doppelfunktion mehr als ausgelastet gewesen sei, habe er beispielsweise den Sichtschutz an den Trainingsplätzen mit motivierenden Zitaten bedrucken lassen. Details, um die sich nicht jeder Trainer Gedanken macht.
Chefposten noch uninteressant
Aktuell sondiert Zsolt Löw die Möglichkeiten, sich zum Fußballehrer ausbilden zu lassen. Was nicht heißt, dass er auf absehbare Zeit anstrebt, das Assistentendasein dranzugeben. Stattdessen wolle er sicher noch zwei, drei Jahre Erfahrung sammeln. Die Bindefunktion zwischen Trainer und Mannschaft gefalle ihm gut.