RB Leipzig"Zu großes Risiko": Warum Julian Nagelsmann RB Leipzigs Ersatz-Keeper Martinez im DFB-Pokal keine Chance gibt
Bei vielen Fußballklubs ist es gang und gäbe, dass die Ersatztorhüter in den Pokalwettbewerben eine Bewährungschance erhalten. So war es auch bei RB Leipzig in der Vergangenheit der Fall. Der aktuell nach Eindhoven verliehene Yvon Mvogo durfte vor allem im DFB-Pokal und in der Europa League anstelle von Peter Gulacsi das Tor des Bundesliga-Zweiten hüten.
Josep Martinez (22), der neuen Nummer zwei bei RB, traut Coach Julian Nagelsmann die Rolle als Pokal-Keeper im Moment noch nicht zu. Der 33-Jährige setzt auch im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch auf seinen ungarischen Stammtorhüter "Pete" Gulacsi.
Josep Martinez braucht bei RB Leipzig mehr Zeit
Seine Beweggründe erklärte Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Dienstag. Er wolle Martinez mehr Zeit geben, sich zu entwickeln. "Was die Sprache angeht, was auch die Integration in die Gruppe angeht, ist er ein schüchterner Typ, der einfach bisl länger Zeit braucht um anzukommen", sagte Nagelsmann "Mir ist es einfach ein zu großes Risiko." Martinez` RB-Debüt muss warten.
Inhaltlich entwickele sich der Spanier aber gut. Martinez hält laut Nagelsmann viel und gut im Training, sei sehr schnellkräftig und flink auf den Beinen. "Zu Beginn hätte ich ihm diesen Entwicklungsschritt nicht zugetraut", sagte der RB-Coach. Aber weil er eben "nach wie vor nicht die 100-prozentige Integration in die Gruppe" habe, will Nagelsmann seinen Ersatzmann nicht ins kalte Wasser werfen. "Ich verlasse mich auf die guten Leistungen von Pete."
Martinez zu Saisonbeginn hinter Philipp Tschauner nur Nummer drei bei RB Leipzig
Zu Beginn der Saison hatte Nagelsmann sogar Routinier Philipp Tschauner als Nummer zwei eingesetzt, weil er Martinez diese Rolle noch nicht anvertrauen wollte. Inzwischen ist der 22-Jährige, der im Sommer 2020 aus der zweiten spanischen Liga von UD Las Palmes nach Leipzig kam, in der Torhüter-Hierarchie aufgestiegen. Seit dem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC am 5. Spieltag saß er in der Liga immer auf der Bank, genau wie bei allen sieben Champions-League-Duellen.
Ob Martinez noch diese Saison sein Debüt für RB feiern kann, ist trotzdem ungewiss. Die beste Chance wäre wohl ein unbedeutendes Spiel am Saisonende.