RB Leipzig"Am Ende dreht sich alles ums Geld": Warum sich RB Leipzig beim FC Goa engagiert
Oliver Mintzlaff ist überzeugt, dass aus der Kooperation mit dem indischen Erstligisten FC Goa auch mal ein Bundesligaspieler hervorgehen könnte. „Das wird sicherlich nicht einfach, aber in einem Land mit so vielen Einwohnern, da bin ich mir sicher, dass es genug Talente gibt, die irgendwo rumschlummern und auch in der Bundesliga spielen könnten", sagte der Geschäftsführer von RB Leipzig dem "Deutschlandfunk".
Mintzlaff zeigte sich damit optimistischer als der ehemalige Leipziger Sportdirektor und Trainer Ralf Rangnick, laut dem das "nicht in hundert Jahren" geschehen wird. Auch wenn der FC Goa laut "Indian Times" inzwischen viel Wert auf gute Jugendarbeit legt.
Kooperationen haben nicht nur mit der Liebe zum Fußball zu tun
Neben dem sportlichen Aspekt hat das Engagement auf dem indischen Subkontinent natürlich auch finanzielle Motive. „Am Ende dreht sich alles ums Geld und ums Merchandising. Die indische Mittelklasse ist riesig und wird immer größer", sagt Saji Chacko, Sportreporter des indischen Sonntagsblatts „Sunday Guardian“. "Das treibt die Fußballleute an, hier ihre Geschäfte zu machen." Die Kooperationen hätten nicht nur mit der sportlichen Liebe zum Fußball zu tun, so Chacko.
Ravi Puskur, der sportliche Direktor vom FC Goa, weiß ebenfalls um das riesige (finanzielle) Potential. „Wenn ein indischer Spieler es in eine hohe Liga nach Europa schafft, bekommt der Verein gleich Milliarden von neuen Fans. Das wird richtig fett!“ Das Problem: Noch hinkt der indische Fußball der Entwicklung in Europa weit hinterher.
RB Leipzig will daran etwas ändern. Die Sachsen sind der erste Klub aus der Bundesliga, der sich in dem südasiatischen Land engagiert. Der Bundesliga-Zweite hatte sein zunächst bis 2023 laufendes Engagement im November bekannt gegeben. Vereine aus der englischen Premier League und La Liga aus Spanien sind schon viel länger in Indien aktiv.
Einen Schwerpunkt der Partnerschaft zwischen RBL und dem FC Goa soll die Ausbildung und Entwicklung von Nachwuchsspielern im indischen Fußballmarkt bilden. "Was dabei herauskommt, werden wir sehen. Es ist sicherlich nicht nur ein Marketing-Gag", sagte Christopher Vivell, Technischer Direktor von RB Leipzig.