Die RB-Profis in der einzelkritik Aufgebäumt im Wankdorf
So haben wir die Spieler von RB Leipzig in der Champions League beim 3:1 (1:1) bei den Young Boys Bern gesehen:
Janis Blaswich: Bekam in der ersten Hälfte wenig zu tun, war beim Gegentor machtlos. Parierte in der 71. Minute einen Schuss aus zehn Metern von Ganvoula, war vor allem mit dem Fuss immer anspielbar und verteilte Bälle geschickt übers Feld. Note: 2,5.
Benjamin Henrichs: War einer der wenigen, der sich in der ersten Hälfte nach dem 1:0 der Berner Power und der Stimmung im "Wankdorf" entgegenstellte. Spielte den Pass auf Sesko vor dem 3:1. Starke Leistung des Nationalspielers. Note: 2.
Mohamed Simakan: Köpfte das 1:0 (3.) und stand sicher im Leipziger Hinterhof. War am Ball sicher, in der Luft stark, verhinderte kurz vor Schluss eine Einschussmöglichkeit von Nsame (89.). Note: 2.
Castello Lukeba: Wirkte schon deutlich sicherer als gegen Augsburg. Gewann 67 Prozent seiner Zweikämpfe, 100 Prozent seiner Kopfbalduelle und war mit 55 Pässen gut ins Leipziger Spiel eingebunden. Ließ sich vor Ganvoulas Topchance zu leicht von Garcia ausspielen. Note: 3.
David Raum: Hatte seine Seite in der Abwehr gut im Griff, schlug seine Standards mit viel Akkuratesse, seine erste Ecke führte prompt zum 1:0, eine weitere Mitte der zweiten Hälfte zum 2:1 durch den Fernschuss von Schlager (74.). Note: 2,5.
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Xaver Schlager: Hatte bis zur Pause Probleme, das Zentrum dicht zu bekommen. Berns tiefstehender Spielmacher Lauper entzog sich immer wieder seiner Bewachung. Straffte sich in der zweiten Hälfte und erzielte mit schönem Fernschuss das wichtige 2:1. Kurbelte mit tiefen Läufen immer wieder Leipziger Gegenoffensiven an. Note: 2,5.
Kevin Kampl: War in der ersten Hälfte kaum zu sehen, zeigte sich umso mehr nach der Pause und ordnete das Leipziger Spiel sowohl in der Defensive, bei Standards als auch beim Umschalten. Hielt mit vielen Beschwerden beim Schiedsrichter die Stimmung im Team hoch. Note: 3.
Xavi Simons: War in der Sturm-und-Drang-Viertelstunde zu Beginn der Motor, zog einen Angriff nach dem anderen an, bediente die Kollegen präzise und hätte selbst treffen müssen (13.). Tauchte danach ab, mühte sich, bekam aber auch keinen Zugriff mehr. Legte sich den Ball bei der strittigen Entscheidung, als er im Strafraum fiel, einen Tick zu weit vor. Konnte RB in seinem ersten Champions-League-Spiel noch nicht so komplett seinen Stempel aufdrücken wie in der Bundesliga. Doch Xavi lernt immens schnell, im nächsten „Königsklassen”-Spiel könnte das also schon anders aussehen. Note: 3.
Emil Forsberg: Das Spiel lief zum Großteil an ihm vorbei. Forsberg hatte anders als gegen Augsburg kaum prägende Aktionen, defensiv und im Anlaufen fehlen ihm ohnehin die Spritzigkeit. Schoss in Situationen aufs Tor, in denen er lieber hätte spielen sollen, und die weit über und neben das Tor gingen. War an einer schönen One-Touch-Kontersituation beteiligt. Wirkte nach dem Spiel zerknirscht. Note: 4.
Yussuf Poulsen: Fand nicht richtig in die Partie, hatte gegen die Riesen in der YB-Abwehr einen schweren Stand und strahlte kaum Torgefahr aus. Muss wie Forsberg erst wieder in den Rhythmus der englischen Wochen finden. Note: 3,5.
Lois Openda: Stetiger Unruheherd im letzten Drittel. Hatte früh eine gute Chance (1.) und in der zweiten Hälfte weitere (60., 62.). Köpfte Berns Keeper aus Nahdistanz an. War auch ohne Treffer präsent, aktiv und spielfreudig, war immer anspielbar, zog Sprints an und hatte gute Lösungen mit Ball. War wie RB insgesamt eine Stunde lang im Champions-League-Modus: die ersten 15 und die zweiten 45 Minuten. Note: 2,5.
Benjamin Sesko (64.): War genau die richtige Einwechslung. Mit ihm kam mehr Torgefahr ins Spiel, das dann gegen Ende natürlich auch offener wurde. Traf erst ganz knapp aus dem Abseits heraus und vollendete kurz vor Schluss noch einen Konter cool. Rückt immer näher an die Startelf heran. Note: 2.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.