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  5. Brisantes RB-Spiel für Eberl: Rose kritisiert „Aber” aus Gladbach

„Nicht immer noch ein Aber hinterher” Rose kommentiert Appell aus Gladbach – Fohlen-Ultras trillern und diffamieren

Von dpa/ukr Aktualisiert: 10.03.2023, 14:05
Tragen jetzt statt der Raute den Bullen auf der Brust: Marco Rose und Max Eberl.
Tragen jetzt statt der Raute den Bullen auf der Brust: Marco Rose und Max Eberl. (Foto: imago/motivio)

Spiele zwischen RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach sind ohnehin brisant. Die aktive Gladbacher Fanszene gehört zu jenen, die RB Leipzig seit Jahren mit am stärksten kritisiert und ablehnt. Dass der langjährige Gladbach-Manager Max Eberl nun erstmals in neuer Funktion als Sportchef bei RB Leipzig auf seinen früheren Klub trifft, befeuert die Situation. Nach seinem Wechsel zu RB steht der einstige Gladbacher Fanliebling Eberl im Fokus.

Bereits im Hinspiel, als er noch gar nicht bei RB Leipzig war, wurde der 49-Jährige massiv aus der Kurve heraus beleidigt. Der Referee ordnete damals an, die diffamierenden Banner abzuhängen und der DFB verhängte 20.000 Euro Strafe.

>>> Lesen Sie hier: Enke-Psychiater appelliert an Gladbach-Fans

Nun versuchten die Gladbacher Verantwortlichen vor dem Spiel, Hass und Schärfe aus der Debatte herauszunehmen. „Wir wollen niemandem das Recht zur Meinungsäußerung absprechen, aber wir erwarten, dass dies oberhalb der Gürtellinie stattfindet”, sagte Gladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers. Auch bei Auswärtsspielen solle der selbst auferlegte Borussia-Kodex 2.0 eingehalten werden, so die Erwartung der Funktionäre.

Rose: „Mir würde es besser gefallen, wenn nicht immer noch ein Aber hinterherkäme”

Marco Rose, RB-Trainer mit Gladbacher Vergangenheit, gingen die Aussagen seiner früheren Kollegen nicht weit genug. „Ich habe davon gehört. Mir würde es besser gefallen, wenn nicht immer noch ein Aber hinterherkäme, wenn es um uns geht”, sagte Leipzigs Fußballlehrer. Dass Schippers & Co. ihre Aussagen selbst relativierten, indem sie darauf hinwiesen, dass „Meinungsfreiheit und friedliche Proteste" gegen RB sehr wohl erlaubt seien, störte den Trainer. „Aber auch damit können wir umgehen.”

Unmutsäußerungen von Fans gehörten dazu, so Rose. Doch man solle dem Thema „nicht ständig große Bedeutung geben, auch medial, dann normalisiert es sich vielleicht irgendwann.” Eberl hatte auch gegen Union Berlin und den 1. FC Köln Schmähplakate über sich ergehen lassen müssen, jedoch keine Anzeige beim DFB gestellt. Nach dem Banner gegen Union hatte Rose gesagt: „Wie lange wollen wir den Hohlrollern eigentlich noch eine Plattform bieten? Jeder, der normal denkt, hat eine Meinung dazu. Die, die es nicht kapieren wollen – bitte.”

„Wucht und Dauer der Enttäuschung zeigen, dass man anständige Arbeit gemacht hat”

Eberl wird vorgeworfen, dass er Ende Januar 2022 als Sportchef von Borussia Mönchengladbach erschöpft zurückgetreten war, wenige Monate später aber bei RB in noch verantwortungsvollerer Position anheuerte. Die Verpflichtung von Nicolas Seiwald von Red Bull Salzburg durch Eberl hatte die Diskussionen befeuert, da Eberl sich 2016 kritisch zum Transfergebaren zwischen Salzburg und Leipzig geäußert hatte, nun aber seine Meinung darüber geändert hat.

„Ich glaube, dass die Wucht und die Dauer der Enttäuschung auf der anderen Seite zeigen, dass man anständige Arbeit gemacht hat. Das hat Max über 13 Jahre gemacht, ich durfte über zwei Jahre bei einem tollen Verein arbeiten”, sagte Rose, der noch „eine Menge Kontakte nach Gladbach” hat. Der 46 Jahre alte Trainer hatte in Gladbach von 2019 bis 2021 mit dem damaligen Sportchef Eberl zusammengearbeitet.

Erneute Diffamierungen gegen Eberl vor dem Spiel

Update: Die Gladbacher Ultras der Sottocultura haben dazu aufgerufen, Trillerpfeifen ins Stadion zu schmuggeln, damit der Protest gegen RB durch 19-minütiges Pfeifen zum Ausdruck gebracht werden soll. Zudem bezeichneten sie Eberl in dem Aufruf als „Charakterschwein” und „charakterlose Person, die inzwischen auf die böse Seite des Fußballs gewechselt ist." Weiter heißt es, dass Eberl seine Erkrankung erfunden und bereits davor mit Leipzig in Kontakt gestanden habe.

Das überschreitet erneut Grenzen und klingt nicht danach, als habe der Appell der Gladbacher Funktionäre sein Ziel erreicht.