Gruppen-Auslosung am Donnerstag Die Top-Teams kassieren in der Champions League richtig ab
Großer Fußball, hohe Prämien: Mit der Champions-League-Auslosung am Donnerstag beginnt nicht nur für RB Leipzig die Jagd auf die Fleischtöpfe.
Wenn bei der Champions-League-Auslosung in Istanbul die Kugeln kreisen, geht es natürlich irgendwie um Fußball - auf jeden Fall aber auch um Geld.
Zwei Milliarden Euro, das ist eine Zwei mit neun Nullen, lautet die magische Summe, die unter allen 32 Teams ab der Gruppenphase aufgeteilt wird. Im Gedränge an den Fleischtöpfen profitieren jedoch vor allem die Platzhirsche.
Freilich erwartet auch die fünf (!) deutschen Starter Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, RB Leipzig und die als Europa-League-Sieger qualifizierte Frankfurter Eintracht ein warmer Geldregen.
Champions-League-Auslosung am Donnerstag live bei Sky und DAZN
Sie alle lechzen danach, so weit wie möglich in der Königsklasse zu kommen, weshalb bei der Einteilung der Gruppen am Donnerstag (18.00 Uhr/Sky und DAZN) auf möglichst machbare Gegner gehofft wird.
Gerade für Frankfurt ist die Königsklasse ein Geschenk. „Diese Eintracht hat Potenzial“, hatte Präsident Peter Fischer nach dem Europapokal-Gewinn frohlockt. Doch das reiche „sicher nicht, um die Champions League zu gewinnen. Aber das ist auch nicht das Ziel“.
Vielmehr werde das in Topf eins gesetzte Team dort „mit Spaß rangehen“. Laut Vorstandsboss Axel Hellmann seien gerade die wirtschaftlichen Themen „interessant“, Mehreinnahmen von rund 30 Millionen Euro locken.
Champions-League-Prämien: Jeder Klub kassiert mindestens 15,64 Millionen Euro
Allein für die Qualifikation für die Gruppenphase erhält jeder Starter 15,64 Millionen Euro aus dem mit 500,5 Millionen gefüllten Topf der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Für jeden Sieg in der Vorrunde gibt es 2,8 Millionen Euro, für jedes Remis 930.000 Euro.
600,6 Millionen an fixen UEFA-Geldern werden auf diese Weise ausgeschüttet. Marschiert ein Verein, die Bayern werden es nach ihrem Viertelfinal-Aus 2021/2022 versuchen, mit sechs Siegen durch die Gruppenphase und gewinnt am 10. Juni in Istanbul gar das Finale, ist mit 84,27 Millionen zu rechnen.
Zusätzlich werden die Klubs für ihr Europapokal-Abschneiden der vergangenen zehn Jahre über einen Koeffizienten erfolgsabhängig entlohnt. Von den ebenfalls 600,6 Millionen über diesen Schlüssel zur Verfügung stehenden Euros dürften die Bayern als Zweiter des Rankings rund 35,25 Millionen erhalten.
RB Leipzig kassiert weniger Geld aus dem Marktpool als Bayern, BVB und Leverkusen
Dieser Modus begünstigt selbstverständlich besonders die europäischen Top-Klubs wie Bayern, Manchester City oder Real Madrid, die Jahr für Jahr in der Champions League weit kommen. Genauso wie die Auszahlungen über den Marktpool, der auf insgesamt 300,3 Millionen Euro geschätzt wird und in dem die Fernsehgelder inbegriffen sind. Dort wird von der UEFA die eine Hälfte der TV-Einnahmen analog zum Abschneiden in der Liga aufgeteilt.
Die Bayern kriegen als Bundesliga-Meister 40 Prozent, Dortmund als Vize 30 Prozent, der Dritte Leverkusen 20 Prozent und die viertplatzierten Leipziger 10 Prozent. Frankfurt, nicht über die Liga qualifiziert, geht leer aus.
Da die Vergabe der zweiten Hälfte des Marktpools jedoch von den in der Champions League absolvierten Spiele abhängt, können die Frankfurter bei einem überraschenden Lauf in der K.o.-Runde weitere Millionen abräumen.
Die finanzielle Attraktivität der Champions League bleibt also auch nach dem gescheiterten Einführungsversuch der Super League im vergangenen Jahr ungebrochen. Gerade erst schloss die UEFA einen neuen Vertrag mit der US-amerikanischen Mediengruppe Paramount, welche die Champions League, die Europa League und die Conference League bis zur Saison 2029/30 in den USA überträgt. Laut The Athletic soll der ab der Spielzeit 2024/2025 gültige Deal der UEFA 250 Millionen Euro pro Saison bringen. Die Goldader Fußball scheint nicht zu versiegen.