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  5. Chefcoach Ole Werner erklärt seine RB-Idee: Ballbesitz, Gegenpressing – was denn nun?

Chefcoach Ole Werner über die RB-Idee Ballbesitz, Gegenpressing – oder etwa beides?

RB Leipzigs neuer Cheftrainer Ole Werner erklärte auf seiner Antrittspressekonferenz, wie er künftig seinen ballorientierten Ansatz mit dem RB-typischen Gegenpressing verbinden möchte. Auch Jürgen Klopp ist involviert.

10.07.2025, 12:37

Leipzig/mscOle Werner hat sich Mittwochvormittag zum ersten Mal auf einer Pressekonferenz bei RB Leipzig vorgestellt. Im Fokus stand auch, was der neue Trainer zu seiner Spielidee sagen kann, über die er sich mit Sportchef Marcel Schäfer und Red Bulls Head of Global Soccer Jürgen Klopp ausgiebig beraten hatte. Auch, weil sie scheinbar Gegensätzliches zu verbinden haben wird.

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Werner will „Anpassungen vornehmen“

Der Fußball von RB sei vor allem erfolgreich und „sehr gut zu identifizieren“, stellte Werner zu Beginn fest. Die Aufgabe für sein Trainerteam sei es, die Spielidee „losgelöst von Ergebnissen und Tabellenplätzen“ weiterzuentwickeln – also auch, „wenn die Ergebnisse mal nicht so kommen“. Um die Spieler weiter im Sinne der RB-Idee zu entwickeln und den RB-Fußball wieder auf den Platz zu bringen. „Mit einigen Anpassungen, die wir sicherlich vornehmen werden“, fügte Werner hinzu.

Klopp bringt Erfahrungen mit ein

Darüber habe er auch sehr viel mit Jürgen Klopp gesprochen. „Es ist wichtig, dass wir seine Erfahrung auch einbinden, und eine Riesen-Chance“, so der RB-Coach.

Klopp, der heute alle Fußballklubs aus dem Hause Red Bull berät, war bei Mainz 05, dem BVB und Liverpool ein Vordenker des Fußballs und an allen seinen Stationen maximal erfolgreich. „Nicht jede Erfahrung von anderen setzt man natürlich eins zu eins um. Aber ich bin jemand, der sich gerne andere Meinungen anhört und sie auch in seine Arbeit einfließen lässt. Am Ende werde ich natürlich meinen Weg gehen“, so Werner über die Zusammenarbeit.

Ballbesitz, Gegenpressing – was denn nun?

Etwas überraschend war für viele Beobachter die Wahl des neuen RB-Trainers. Auch deswegen, weil er eher für Ballbesitz steht und Leipzig seit der Ära Rangnick immer wieder Gegenpressing und schnelles Vertikalspiel mit Mut zum Risiko in den Fokus stellte – also tendenziell weniger lange Ballbesitzphasen. Schon in der Bekanntgabe des neuen Trainers hatte Sportchef Marcel Schäfer diesen Passus vorangestellt.

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Den offenkundigen Widerspruch will Werner nun auflösen. Auch bei seiner Vorstellung stellte er seine Ideen mit Ball vorn. Eine „klare Struktur im Ballbesitz“, eine „Vorstellung davon, wo Räume aufgehen und wo wir sie wie besetzen“ habe sein Trainerteam an allen Stationen ausgezeichnet. Diese Lehre wird er auch in Leipzig vermitteln.

Umschalten „stilprägend“ bei RB

Darüber hinaus stehe RB eigentlich für andere Themen, die Werner aber ebenso wichtig für sein Spiel findet. „Gegenpressing und Umschalten haben im modernen Fußball einen hohen Stellenwert, hier sind sie stilprägend“, sagt er. Und meint auch: „Wer sich über das Spiel mit dem Ball definiert, will dem Gegner generell wenig Zeit mit Ball geben.“

Das untermauert Werner mit einem Nachweis: Sein Spielprinzip habe schon Bremen zu einer der Mannschaften mit den meisten offensiven Ballgewinnen gemacht, nun will er es dem RB-Kader anpassen. „Wir werden nie abwarten, dass der Gegner uns den Ball in die Füße spielt. Sondern immer aktiv sein und mit offenem Visier spielen“, so Werner.