Raum räumt auf Leipzig „liefert” zu wenig für ein Topteam
Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei RB Leipzig in dieser Saison zu oft auseinander. Auch beim 0:0 in Augsburg.

Augsburg/dpa/ukr – So richtig Tempo nahmen die Leipziger Fußball-Profis im Augsburger Stadion erst auf, als sie den Platz verlassen hatten. Der Nachtflug nach Hause musste erreicht werden. Keine Stunde nach dem mageren und für einen Champions-League-Platz kaum ausreichenden 0:0 zum Auftakt des 22. Bundesliga-Spieltags war der RB-Tross aus der WWK Arena verschwunden. Nur schnell weg hier.
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Raum: „Das ist nicht unser Anspruch”
Nationalspieler David Raum nahm sich aber vorher noch kurz die Zeit, um im Telegrammstil einen weiteren Leipziger Auftritt einzuordnen, der nur wenig mit der energiegeladenen Red-Bull-DNA gemein hatte. „Bescheidener Punkt auswärts. Das ist nicht unser Anspruch. Wir müssen klarer, drängender spielen”, sagte der 26 Jahre alte Außenverteidiger und resümierte deutlich: „Wenn wir eine Top-Mannschaft sein wollen, ist das zu wenig. Ich denke, wir zeigen nicht, wozu wir fähig sind.”
Raum landete in den Stadion-Katakomben verbal einen Treffer, dem Marco Roses Mannschaft zuvor auf dem Rasen erst in der Nachspielzeit ganz nah gekommen war, als der eingewechselte Youngster Kosta Nedeljkovic bei seinem Bundesliga-Debüt nach einer Flanke von Raum an die Latte köpfte.
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Rose: „Müssen draufpacken”
Von den Offensivstars wie dem unsichtbaren Benjamin Sesko, dem viel lamentierenden Xavi Simons oder auch dem erst nach einer Stunde eingewechselten Loïs Openda hingegen war kaum etwas zu sehen. Trainer Marco Rose nahm die Mannschaft zwar wieder in Schutz, bemängelte aber „zu wenig torgefährliche Aktionen”. Augsburgs Sportdirektor Marinko Jurendić durfte zurecht feststellen: „Wir waren auf Augenhöhe!”
Es wird Zeit, dass Roses Team konstant abliefert. „Die Spiele werden weniger - und wir haben ein Ziel”, mahnte der Coach. Das ist ein Platz in den Top Vier, um auch in der kommenden Spielzeit wieder in Europas Königsklasse mitzuwirken. Zwei Siege, vier Unentschieden und eine Niederlage 2025 sind da auf Dauer zu wenig. „Es geht jetzt in die Crunchtime”, mahnte auch Nationalspieler Raum.
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„Wir werden weiter fleißig arbeiten. Wir haben wieder eine lange Trainingswoche, die wird uns viel geben”, kündigte Rose an. Mehr Konsequenz, mehr Mut, mehr Tempo möchte er von seinen Jungs sehen. Thema der Einheiten: Chancen herausspielen und verwerten. „Wir wollen torgefährlicher, zielstrebiger und klarer werden. Da müssen wir draufpacken”, forderte Rose, ehe der RB-Tross zum Flieger hastete.