Die RB-Profis in der einzelkritik Bayern in der Mangel
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 1:1 gegen den FC Bayern München gesehen:
Janis Blaswich: Brauchte nach zweieinhalb Monaten eine Halbzeit, um wieder auf sein Niveau zu kommen. War bei einem Eckball kurz vor der Pause unsicher in der Luft (43.) und strahlte weniger Ruhe aus, als noch im vergangnen Jahr. Beim Tor nicht gänzlich machtlos, war noch mit der Hand dran. Ihn trifft keine Schuld am Treffer, aber unhaltbar war der nicht. Hatte in der Startphase Glück, als Gnabrys Ball von Gvardiol an den Pfosten abgelenkt wurde. In der zweiten Hälfte bis auf einen spannenden Ausflug aus seinem Strafraum ruhiger. Note: 3.
Mohamed Simakan: Hatte in der Abwehr mächtig zu tun, weil der starke Serge Gnabry sein Gegenspieler war und er es auch mit Alphonso Davies zu tun hatte. Teilweise von deren Tempo und Dynamik überfordert in der ersten Hälfte. Zu weit weg von seinem Gegenspieler. Kaum Gelegenheit für Impulse nach vorn. Hatte aber auch die komplizierteste Aufgabe in der Defensive. Note: 3,5.
Willi Orban: Solide Leistung des Abwehrchefs, der die Reihen der Defensivspieler gut und eng sortierte. In der zweiten Hälfte mit mehr Geduld und Cleverness im Spielaufbau. Note: 2,5.
Josko Gvardiol: Wurde gut beschäftigt von seinem Gegenspieler Choupo-Moting, der ihm vor dem 0:1 enteilt war. Machte defensiv seinen Job, hatte aber kaum Gelegenheit für Aktionen nach vorn. Noch nicht wieder in M-Topform. Note: 3.
Marcel Halstenberg: Hielt seine Seite in der ersten Hälfte schadlos und drehte in der zweiten auf, als er den Ball selbst eroberte, der dann vor seinem Tor zum 1:1 wieder zu ihm gelangte. Gute Zweikampfquote (60 Prozent). Machte den Unterschied, Held des Abends. Note: 1,5.
Xaver Schlager: Der bissige Österreicher hatte großen Anteil an der Aggressivität der Leipziger gegen die Bayern. Klaute Bälle und tauchte auch vorn auf, als er kunstvoll per Hacke ablegte. Beim 0:1 schlecht postiert, als er hinter Choupo-Moting stand und ihn nicht am Torschuss hindern konnte. War aber auch nicht sein Mann. Note: 3.
Konrad Laimer: Starkes Comeback des Österreichers, der RB mit seiner Dynamik bei Ballräubern und Spiel nach vorn fehlen wird, falls er denn wirklich nach München wechselt. Lief am meisten bei RB und gewann die meisten Zweikämpfe (17). Nahm Bayern in die Mangel. Hätte am Ende sogar noch den Siegtreffer erzielen können, jagte den Ball aber übers Tor. Note: 2,5.
Dominik Szoboszlai: Eigentlich müsste der Ungar zwei Noten bekommen. Eine 5 bis 6 für die erste Hälfte und eine 2 für die zweite. In den ersten 45 Minuten gelang ihm überhaupt nichts. Er spielte Fehlpässe und verlor Bälle. Nach der Pause steigerte er sich und wurde zu einem zentralen Akteur des Spiels, als er Halstenbergs 1:1 per Flugkopfball vorbereitete und Upamecano zur Notbremse zwang. Muss wieder zur Konstanz der Hinrunde finden. Note: 3,5.
Emil Forsberg: Unauffällige Leistung, kein Faktor im Spiel. Hatte nur 26 Ballkontakte, stemmte sich aber mit gutem Einsatz dagegen, wenn er schon nicht glänzen konnte. Note: 3,5.
Dani Olmo: Viel gelang Olmo nicht an diesem Abend. Ihm fehlte es an Präzision und Durchsetzungsvermögen. Spielte keine guten Pässe und traf die Bälle bei Schüssen nicht. Hatte einen gefährlichen Abschluss, bei dem er aber lange zögerte und lieber Nebenmann Laimer bedient hätte. Note: 4.
André Silva: Brachte selbst keinen Ball aufs Tor. Rannte einmal vermeintlich allein auf Sommer zu, ließ sich aber viel zu leicht von Upamecano stoppen. Stabilisierte sich in der zweiten Hälfte eher als Torschussvorbereiter, als er etwa die Flanke auf Szoboszlai vor dem 1:1 in den Strafraum brachte. War immerhin gut im Spiel und hatte vergleichsweise viele Ballkontakte (45). Note: 3.
Timo Werner (67.): Konnte nach seiner Einwechslung nicht mehr entscheidend eingreifen, wurde aber auch nicht in Szene gesetzt. Hatte einen Torschuss und neun Ballkontakte. Braucht noch Zeit, um wieder ganz fit zu werden. Note: 3,5.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.