RB LeipzigDissonanzen zwischen Ralph Hasenhüttl und Ralf Rangnick als Trennungsgrund?
Nachdem RB Leipzig und Ralph Hasenhüttl letzte Woche getrennte Wege gingen, stellt sich weiter die Frage, warum die lange erfolgreiche Beziehung so schnell bröckelte. Ein Weg führt dabei zu Ralf Rangnick und unterschiedlichen Ansichten hinsichtlich der Vereinsentwicklung.
Ralph Hasenhüttl lehnte Nordi Mukiele als Neuzugang ab
Hinweise geben dabei Berichte vom Kicker und der Zeit. Der Kicker (Print) meint dabei, dass Ralph Hasenhüttl im Winter die Verpflichtung vom Nordi Mukiele abgelehnt habe, weil er die französischsprachige Fraktion im Team nicht noch weiter vergrößern wollte. Mukiele gilt als fast sicherer Transfer in diesem Sommer. Mit Amadou Haidara steht mindestens ein weiterer französischsprechender Neuzugang auf der Wunschliste von Ralf Rangnick.
Hasenhüttl bezeichnet Rangnick-Talente als „Luxus für die Zukunft“
Die Zeit fügt in einem längeren Erklärstück zur Trennung von Ralph Hasenhüttl hinzu, dass die ersten Anzeichen für eine brüchiger werdende Beziehung im Winter zu sehen gewesen seien. Damals habe Ralph Hasenhüttl Verstärkungen gefordert, die „uns sofort besser machen“ und das Bemühen um Umaro Embalo und die Verpflichtung von Mads Bidstrup als „Luxus für die Zukunft“ bezeichnet.
Zudem ist Ralph Hasenhüttl in der abgelaufenen Spielzeit immer stärker von der von Ralf Rangnick präferierten Spielidee des überfallartigen Fußballs abgewichen. Der Ex-Trainer hatte zuletzt bei BILD erneut betont, dass man angesichts der Herausforderungen mit mehreren Wettbewerben eine größere Flexibilität in der Herangehensweise brauche. Ralf Rangnick hatte dagegen in der Winterpause genau wie später Oliver Mintzlaff die Rückkehr zur RB-DNA eingefordert.
Trennung von Ralph Hasenhüttl als konsequenter Schritt eines rationalen Vereins
Auch diese unterschiedlichen Ansichten zur Herangehensweise habe die Trennung beschleunigt, weil die Spielidee unter Sportdirektor Ralf Rangnick als gesetzt gilt. Nicht entgegen kam Ralph Hasenhüttl dabei, dass er zwischenzeitlich wenig erfolgreich und über einen längeren Zeitpunkt in der Bundesliga mit einem Schnitt von nur einem Punkt pro Spiel unterwegs war.
Die Zeit sieht in der Entscheidung zur Trennung eine konsequente Entscheidung, weil Rangnick „sein System, sein eigenes Regelwerk wichtiger ist als die Zufriedenheit und die Überzeugungen eines aufstrebenden Trainers“. Das „Geschäftsmodell“ von RB Leipzig begegne „dem Leidenschaftsprodukt Fußball mit absoluter Rationalität“, weil man Entscheidungen ohne Rücksicht auf Sentimentalitäten und zurückliegende Erfolge trifft.
Kann es für Ralf Rangnick nur den einen Trainer bei RB Leipzig geben?
Entsprechend der Dissonanzen mit Ralph Hasenhüttl bezüglich der Entwicklung der Spielidee und der Schwierigkeit, diesbezüglich einen optimalen Kandidaten zu finden, könnte sich Ralf Rangnick bei der Trainersuche „für jenen Trainer entscheiden, dem er ganz sicher vertrauen kann, dass er die taktischen und strategischen Vorgaben von Ralf Rangnick jederzeit getreulich umsetzen bereit ist.“ Das sei am Ende Ralf Rangnick selbst.
Die LVZ ist sich passenderweise sicher, dass man sich bei RB bereits für Rangnick als Cheftrainer entschieden hat. Aus dem Verein heißt es dagegen, dass es keinen neuen Sachstand gibt und man den LVZ-Bericht nicht bestätigen könne. Vielmehr halte man sich alle Optionen offen. Dazu zählt dann aber auch der Trainer Ralf Rangnick.