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  5. Dreierketten-Experiment bei RB Leipzig: Abwehrchef Orban skeptisch

Systemwechsel bei RB Orban skeptisch: „Mit Viererkette hätten wir auch gewonnen”

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 30.10.2022, 11:59
Langes Bein: Willi Orban gegen Leverkusens Stürmer Amine Adli.
Langes Bein: Willi Orban gegen Leverkusens Stürmer Amine Adli. (Sebastian Kahnert/dpa)

Safety first lautete das für Marco Rose und sein Team untypische Motto beim 2:0 gegen Bayer Leverkusen. Erstmals unter dem neuen Trainer begann RB Leipzig mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette – das Standard-System seines Vorgängers Domenico Tedesco. Nach dem kräftezehrenden Spiel gegen Real Madrid ging Rose auf Nummer sicher und verstärkte die Defensive mit zwei zusätzlichen Abwehrspielern.

„Wir wussten, dass wir gegen die auf bestimmten Positionen wohl schnellste Mannschaft der Bundesliga spielen, die immer wieder tiefe Läufe in die Schnittstellen zeigen”, erklärte Rose. „Wir hatten damit gerechnet, dass Frimpong über Rechtsaußen kommt und Leverkusen uns durch Spielverlagerungen über die schnellen Außen Probleme bereiten kann”, erklärte Abwehrchef Willi Orban.

Rose: „Abläufe und Automatismen” in der Dreierkette fehlen

Defensiv ging das Konzept durchaus auf, Leverkusen hatte kaum gefährliche Szenen. „Wir hatten heute in den Schnittstellen einfach immer schon einen Innenverteidiger stehen. Trotzdem war es nicht leicht, Leverkusen hatte einen guten Plan dagegen”, sagte Rose. Doch durch das neue, alte System habe er alle Spieler auf dem Platz gehabt, die es für das Spiel gebraucht habe, so der Leipziger.

In der Offensive aber hemmte die Umstellung das Team. Das räumte auch Rose ein. „Wir haben zum ersten Mal mit Dreierkette gespielt. Man hat schon gesehen, dass uns da noch Abläufe und Automatismen fehlen. Mit dem Ball haben wir es nicht so gut gemacht, wie in den letzten Spielen”, betonte der Coach. Tiefgang und Verlagerungen über die Außen Benjamin Henrichs und David Raum schuf RB kaum. Beide Fünferketten neutralisierten sich. Phasenweise fiel RB zurück in das spielerische Phlegma des Saisonstarts. Doch angesichts der Dauerbelastung sind auch keine Energieleistungen wie gegen Real in jedem Spiel zu erwarten.

Orban plädiert für Rückkehr zur Viererkette

Kapitän Orban fremdelte wie die meisten Akteure mit der 3-4-2-1-Grundformation. „Ich traue uns zu, dass wir auch mit Viererkette gewonnen hätten”, sagte der Defensivroutinier. „Es waren wenig Strafraumszenen, wenig Tempo, wenig Tiefe drin. Aber mit unserem Kader kannst du sehr gut Dreierkette spielen und manchmal ist es einen Tick sicherer, die Dreierkette auszupacken und so ein Spiel sicher nach Hause zu fahren.”

Orban plädierte dennoch dafür, wieder zur Vierer-Abwehrformation und dem in den vergangenen Spielen erfolgreichen 4-2-2-2 zurückzukehren. „Vielleicht sehe ich es in ein paar Monaten wieder anders, aber aktuell mag ich es, einen Mann mehr in vorderster Linie zu haben”, so der 29-Jährige. Das helfe im Pressing ebenso wie nach Balleroberungen beim Umschalten.

Es ist also davon auszugehen, dass Rose nach dem Experiment wieder zum bewährten und aktiveren 4-2-2-2-System zurückkehrt. Doch der 46-Jährige betonte zu Recht: „Wir haben 2:0 gewonnen, deswegen war es nicht so verkehrt.”

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