„beweisen, dass ich immer noch der Timo bin” Vertrauen erobert: So erklärt Werner seinen Tor-Rhythmus
Timo Werner lauerte genau in der Schnittstelle zwischen Jonathan Tah und Edmond Tapsoba – und lief beiden so dynamisch auf und davon wie in alten Tagen. Der gewiss nicht langsame Tah kam nicht mehr hinterher und konnte nur noch ins Leere grätschen, als Werner zum 2:0-Endstand gegen Bayer Leverkusen abzog (83.). Amadou Haidara hatte nach Balleroberung von Xaver Schlager perfekt vorgelegt. „Timo hat uns erlöst”, lobte Kapitän Willi Orban nach dem Geduldsspiel. Werner selbst sagte nach Abpfiff gelöst: „Das ist mein Spiel, das ist unser Spiel, immer wieder die Wege zu machen, nicht abzubrechen. Ich freue mich, dass ich getroffen habe.”
Timo Werner: „Man muss den Neuen und den Alten erst wieder beweisen, dass ich immer noch der Timo bin”
Der Rückkehrer vom FC Chelsea hat damit im dritten Spiel hintereinander, bei dem er auf dem Feld stand, auch getroffen – nur unterbrochen durch einen Infekt, durch den er drei Partien verpasst hatte. Bereits neun Saisontreffer hat Werner nun auf der Habenseite. Auch wenn er spielerisch nach wie vor Steigerungspotenzial hat: Der Nationalstürmer, dessen Verpflichtung vom FC Chelsea in der Fanszene und in der Öffentlichkeit auch kritisch betrachtet wird, findet sich immer besser zurecht bei seinem alten Klub. Durch seine Treffer in der Champions League gegen Celtic und vor allem Real Madrid hat Werner einen immens wichtigen Beitrag dazu geliefert, dass RB nun kurz vor dem Einzug ins Achtelfinale steht.
„Es ist immer was anderes, wenn man in ein neues Team kommt – egal, ob man davor schonmal vier Jahre hier gespielt hat”, erklärte der 26-Jährige nach Abpfiff in den Stadionkatakomben. „Die Mannschaft, wie ich sie gekannt habe, die mir vorher die Bälle zugespielt hat”, gebe es so nicht mehr. „Das sind jetzt doch ein paar andere”, so Werner. Es habe seine Zeit gebraucht, um auch die eigenen Kollegen davon zu überzeugen, ihn wieder zu suchen. „Man muss den Neuen und auch den Alten erst wieder beweisen, dass ich immer noch der Timo bin, den sie kennen und in Szene setzen wollen. Es ist klar, dass das seine Zeit braucht.”
Rose: „Timo ist Timo”
Doch nun ist das Vertrauen in den Leipziger Rekordtorschützen (104 Tore) ganz offensichtlich zurück. „Es macht wieder richtig viel Spaß, auch durch die ganzen Positionswechsel, die wir vorn haben”, urteilte Werner. Gemeint sind die Rochaden mit den Kollegen André Silva, Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai, die das Offensivspiel der Leipziger gerade so variabel machen. Nachdem Ex-Trainer Domenico Tedesco nicht gerade von Werner überzeugt war und ihn wohl auch nicht verpflichtet hätte, hob der Schwabe den Anteil von Trainer Marco Rose an seinem Formanstieg hervor. „Gerade auch mit dem Trainer passt das sehr gut”, betonte er.
Rose spielte den Ball zurück. „Timo ist Timo. Wir wissen, warum wir ihn zurückgeholt haben: Weil er Tore schießt, Tempo hat und ein guter Typ ist, der der Mannschaft auch als Persönlichkeit weiterhelfen kann”, lobte Rose. „Wir sind froh, dass wir ihn haben.”