Einspruch vor dem DFB-Sportgericht? Nach Prüfung: So hat RB Leipzig entschieden
Im Bundesliga-Eröffnungsspiel zwischen Bayern München und RB Leipzig hat der Video-Assistent unrechtmäßig eingegriffen. RB Leipzig hat den Fall sportrechtlich geprüft und eine Entscheidung getroffen.
Leipzig/München/ukr/dpa – Trotz des nicht regelkonformen VAR-Einsatzes im Bundesliga-Eröffnungsspiel des FC Bayern München gegen RB Leipzig muss der Titelverteidiger keine sportrechtlichen Konsequenzen befürchten. Laut RBlive-Informationen wird RB keinen Protest vor dem DFB-Sportgerecht einlegen. Nach der 0:6-Klatsche arbeitet der Klub die Niederlage lieber inhaltlich auf, als sich auf einen Rechtsstreit einzulassen.
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Ob ein Einspruch überhaupt sinnvoll gewesen wäre,ist fraglich. In den DFB-Regeln ist festgelegt, dass ein Spiel grundsätzlich gewertet wird, auch wenn „unzulässige Situationen/Entscheidungen bei einer Videoüberprüfung untersucht werden”. Demnach wäre eine Aberkennung des Münchners 6:0-Sieges am Grünen Tisch bei einem möglichen Einspruch der Leipziger wohl ausgeschlossen, teilte DFB-Schiedsrichtersprecher Alex Feuerherdt mit. Externe Juristen hingegen bezifferten die Chance vor dem Sportgericht auf 50/50.
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DFB räumt Fehler ein
Vor dem vermeintlichen RB-Ehrentreffer zum 1:4 in der Partie am Freitag hatten Schiedsrichter Florian Badstübner, seine Assistenten und der Vierte Offizielle übersehen, dass der Leipziger Castello Lukeba einen Freistoß falsch ausgeführt hatte. Statt den Ball zu spielen, war Lukeba mit diesem einfach los gedribbelt.
Nach heftiger Intervention von Bayern-Kapitän Joshua Kimmich, der dafür die Gelbe Karte sah, nahm Badstübner nach vorheriger Rücksprache mit dem Video Assistant Referee den Treffer zurück. Der DFB räumte ein, dass der VAR in dieser Situation aber gar nicht hätte eingreifen dürfen. „Die anschließende Torerzielung ist vom VAR gecheckt worden, aber die Art der Ausführung eines Freistoßes im Vorfeld eines Tores zu überprüfen, gehört streng genommen nicht zu seinen Aufgaben”, sagte Feuerherdt dem „Kicker”.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl berichtete, dass er nach dem Spiel Kontakt mit Badstübner wegen der Szene hatte. „Ich glaube, er war verwirrt, wie wir alle verwirrt waren”, erzählte Eberl. Und: „Er ärgert sich sehr.”