Die RB-Profis in der einzelkritik Zwölf Krieger und ein kämpferischer Künstler
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim kämpferischen 2:1 gegen den VfB Stuttgart gesehen:
Janis Blaswich: War bei den diversen brenzligen Situationen des VfB sicher zur Stelle, jeweils zu Beginn der Spielhälften etwa und behielt auch in der hektischen Schlussphase die Nerven. Beim Elfmeter lag er genau richtig, hätte den unplatziert geschossenen Ball jedoch halten können, einige sagen: müssen, wenn er schon in der richtigen Ecke ist. Doch darüber wird sich der ehrgeizige Blaswich selbst am meisten ärgern. Zwar wieder keine Weiße Weste, aber insgesamt ein starker Rückhalt. Note: 2,5.
Benjamin Henrichs: Viel weniger präsent als beim 6:1 auf Schalke. Gewann seine Zweikämpfe, riss aber auch Lücken in der Viererkette. Nach vorn kam kaum Präzises zustande. Zu viele Fehlpässe und Ballverluste. Note: 3,5.
Willi Orban: Hatte die meisten Ballkontakte (126), was zeigt, wie sehr die RB-Abwehr in diesem Spiel gefragt war. Hielt konzentriert stand, keine Fehler. Note: 2,5.
Josko Gvardiol: Solides Spiel des Youngsters, auch wenn gerade die besonderen Aktionen fehlen, die ihn sonst auszeichnen. Leistete sich jedoch den folgenschweren Aussetzer des Spiels, als er sich beim Kopfball verschätzte und eine Flanke ins Nichts, noch mit einer seltsamen Armbewegung mit dem Knöchel touchierte. Kann in dem Alter passieren, Strafstoß und Anschlusstreffer hatten zum Glück für ihn und RB keine Auswirkungen was die Punkteausbeute angeht. Note: 3,5.
David Raum: Gutes, präsentes Comeback des Linksverteidigers, der den Raum nutzte, der ihm auf der Außenbahn zur Verfügung stand. Flankte vier Mal gefährlich auf die Stirn von André Silva. Mindestens einer dieser Flankenbälle hätte drin sein müssen. Gewann den Großteil seiner Zweikämpfe und erfüllte seine Aufgabe. Note: 2,5.
Xaver Schlager: Leipzigs defensives Gewissen in diesem Spiel, machte Meter und ackerte für den Sieg. Allerdings: Lud Ito in der Startphase mit einem fürchterlichen Ballverlust im Zentrum der eigenen Hälfte zum Kontern ein (9.). Und nach vorn ging auch bei Schlager nicht viel im Kreativspiel. Note: 3.
Amadou Haidara: Machte die meisten Meter (11,2 km) und gewann die meisten Zweikämpfe (9) bei RB. Die defensivere Variante zu Konrad Laimer. Präzision und Zug zum Tor gingen dem Wühler jedoch gegen den VfB ab. Note: 2,5.
Dominik Szoboszlai: Wurde von seinen Mitspielern zu einem Doppelpack gegen den VfB genervt und machte zudem nach hinten Meter. War Künstler und Kämpfer. Noch perfekter wäre nur gewesen, wenn er in der Schlussphase noch die Luft zum erlösenden 3:1 gehabt hätte. Mehr zur Leistung und dem Schuss-Geheimnis von „Szobo” lesen Sie hier. Note: 1,5.
Dani Olmo: Hatte nach der Gala auf Schalke einen schweren Stand, weil sich die Stuttgarter auf ihn konzentrierten und das Zentrum dicht machten. Hatte nur 20 Ballkontakte und brachte kaum einen Ball nach vorn an. Besonders bitter: Musste nach einer Halbzeit verletzt raus. Note: 4.
Timo Werner: Hatte überhaupt keinen Einfluss aufs Spiel. Kein Torschuss, kein Assist, keine Torschussvorlage, kein Dribbling – Werner war nahezu unsichtbar. Wenn er plötzlich das Feld verlassen hätte, wäre das nicht weiter ins Gewicht gefallen. Note: 5.
André Silva: Hatte gleich vier hervorragende Möglichkeiten per Kopf nach Flanken. Dieses Stilmittel funktionierte so gut wie noch nie bei RB, doch eine davon hätte sitzen müssen. Note: 3,5.
Emil Forsberg (46.): Belebte das Offensivspiel nach seiner Einwechslung – allerdings nur in Phasen. Bediente in der Schlussphase Konrad Laimer mit einem Traumpass, doch der Österreicher legte sich den Ball ein Stück zu weit vor. Note: 3.
Konrad Laimer (69.): Verlieh RB mehr Klasse und Zug zum Tor, ist in der Offensive klar in besserer Form als Haidara. Hätte die Entscheidung erzielen können. Arbeitet sich immer mehr an einen Torerfolg heran, der wird in einem der nächsten Spiele kommen. In der Defensive mit Problemen gegen die aggressiven Stuttgarter. Note: 3.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.