Geheimnis um spezielle Schusstechnik Matchwinner Szoboszlai: Mitspieler „sollen mich weiter nerven”
Seine Mitspieler liegen Dominik Szoboszlai in jedem Spiel in den Ohren. „Die nerven mich immer, dass ich schießen soll. Jedes Spiel 15 Mal”, klagte der Mittelfeldspieler von RB Leipzig nicht ganz ernst gemeint.
Beim 2:1 gegen den VfB Stuttgart traf Szoboszlai am Freitagabend doppelt, zeigte aus seinem Repertoire einen Flatter-Freistoß aus 30 Metern und eine Abnahme von der Strafraumgrenze.
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Im Falle des Freistoßes hatte David Raum Szoboszlai animiert, den Ball so aufs Tor zu bringen, dass seine Flugkurve kaum einzuschätze ist und er eher aufsetze, als VfB-Keeper Florian Müller das erwartete. Konsequenterweise befand der 22-Jährige anschließend: „Ich habe es zweimal gemacht und es hat zweimal geklappt. Sie sollen mich weiter nerven.”
Schlager über Szoboszlai: „Wenn ich es wüsste, würde ich es auch machen”
Seine womöglich einzigartige Schusstechnik, die ein Betriebsgeheimnis ist, ist für den ungarischen Nationalspieler Fluch und Segen zugleich. Er selbst weicht Fragen nach dem Geheimnis um seinen Schuss aus. Auch Mitspieler Xaver Schlager, der den Kollegen schon ewig aus Salzburg kennt, weiß nicht, was genau der 22-Jährige mit dem Ball anstellt: „Wenn ich es wüsste, würde ich auch so machen.”
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Ex-Trainer und Förderer Jesse Marsch sagte einst über ihn: „Seit er drei Jahre alt ist, hat er jeden Abend mit seinem Vater im Garten gespielt und gelernt, wie man den Ball schlägt. Er hat eine unglaubliche Schusstechnik, besonders bei Standards.”
Kaum ein Zehner ist in der Defensive so gut
Doch die Tore des Mittelfeldspielers sind beileibe nicht seine einzige Qualität. Die Treffer seien „schön, wichtig und super”, betonte sein Teamkollege Xaver Schlager. „Doch ich sehe auch, was er gegen den Ball macht. Ich habe selten einen Zehner gesehen, der defensiv so gut ist”, sagte der Österreicher. „Da können sich andere was von ihm abschauen.”
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Seit Marco Rose Cheftrainer beim Pokalsieger ist, geht die Formkurve Szoboszlais nach oben. Kein Wunder, schließlich kannte der Coach seinen heutigen Star schon, als dieser erst 14 Jahre alt war. „Er ist unglaublich ambitioniert. Und seine Schusstechnik ist natürlich außergewöhnlich”, sagte Rose. Nun müsse der Gelobte mit diesem Engagement wie aktuell dranbleiben. Gegen Stuttgart war er es, der den Unterschied ausmachte.
Videoszenen vom letzten Doppelpack gegen Stuttgart
Genau wie vor anderthalb Jahren ganz am Anfang seiner Karriere bei RB, als er ebenfalls zweimal gegen Müller traf. Ein Doppelpack in der Bundesliga war ihm seither nicht mehr gelungen.
„Ich habe mir vor dem Spiel noch die Videos von vorletzter Saison angeguckt, als ich zwei Tore gemacht habe”, berichtete Szoboszlai. „Das hat ein gutes Gefühl gegeben, ich habe probiert, heute so weiterzumachen – hat geklappt”, sagte „Szobo”.